Zusammenfassung
Es gibt ein dem Hallux rigidus entsprechendes Krankheitsbild am Daumengrundgelenk, das in der Ätiologie und im Verlauf sich nicht wesentlich von der Erkrankung des Großzehengrundgelenks unterscheiden dürfte. Wir möchten Reizzustände der kurzen Muskulatur des Daumenballens, bedingt durch chronische Traumatisierung desselben bei Handarbeitern, als primäre Ursache anschuldigen; diese Reizzustände äußern sich in Kontraktur der Muskeln mit nachfolgender Schrumpfung der ligamentären und Kapselanteile. Die Kontraktur plus Schrumpfung ist die eigentliche Ursache der Streckhemmung. Die röntgenologisch nachweisbaren Veränderungen, insbesondere auch die Exostosen, sind sekundär; sie entstehen infolge der veränderten Stellung im Gelenk, und zwar hauptsächlich an den nicht mehr artikulierenden Stellen. Die Stadieneinteilung von Mau für den Hallux rigidus glauben wir für das in Rede stehende Krankheitsbild ohne weiteres übernehmen zu können, und unter Anlehung an die Namengebung beim entsprechenden Krankheitsbild der Großzehe schlagen wir für das oben umrissene Krankheitsbild den Namen „Pollex rigidus“ vor.
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Schüller, J., Sack, G.M. Ein nichtbeachtetes Krankheitsbild „Pollex rigidus“. Arch orthop Unfall-Chir 30, 49–56 (1931). https://doi.org/10.1007/BF02561817
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