Zusammenfassung
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1.
Durch den Einfluß von Formaldehyd wird bei Zimmertemperatur die Stärke nicht abgebaut, sondern in eine lockere Verbindung übergeführt, welche die Fähigkeit der Jodfärbung verloren hat und weit mehr hydratisiert ist als die Stärke.
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2.
Die mittlere Molatgröße der Formaldehydstärke ist dieselbe wie die der nativen Stärke, auch hat sich der Gehalt der Stärkelösung an niedrigmolekularen (dialysablen) Bestandteilen durch Formalinzusatz nicht verändert.
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3.
Das spezifische Gewicht der Formalin-Stärkelösung ist etwas größer als das der gewöhnlichen Stärkelösung, doch reicht die Volumabnahme nicht aus, um den Anstieg der Zähigkeit zu decken.
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4.
Pormaldehyd ist außerstande, an diastatischen Abbauprodukten der Stärke merkliche resynthetische Prozesse einzuleiten.
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5.
Bei höherer Temperatur tritt in formaldehydischer Stärkelösung in dem Maße ein Abbau der Stärke auf, in welchem durch Oxydation von Formaldehyd Säure gebildet wird.
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6.
Das optische Drehungsvermögen der nativen Stärke wird durch Formalin um einen kleinen Betrag erniedrigt.
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7.
Die unter dem Einfluß von Formaldehyd erfolgenden Eigenschaftsänderungen der Stärke gleichen nahezu völlig den Veränderungen der Stärke, die in einer 5 bis 10. 10−3 normalen KOH-Lösung erfolgen. Beide können durch die Annahme einer unter Oeffnung von Sauerstoffringen erfolgenden Anlagerung der wirkenden Substanz erklärt werden.
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8.
Formaldehyd reagiert mit dem Amylopektin und mit den Amylosen in analoger Weise; das Verhältnis dieser beiden Stärkebestandteile wird durch Formaldehyd nicht wesentlich verschoben.
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9.
Die Retrogradation der Amylosen wird durch Formaldehyd völlig aufgehalten.
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Mit Rücksicht auf die enorme Empfindlichkeit der Stärke gegenüber Säuren erscheint die Verwendung von nicht neutralem Formalin sehr bedenklich Vgl. M. Samec und S. Jenčič, Kolloidchem. Beih.7, 137 (1915).
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Auf die geringe Differenz der osmotischen Steighöhen, aus welcher eine Molatgewichtsdifferenz von 2000 folgen würde, darf bei der breiten Fehler grenze der Methode kein Schluß aufgebaut werden.
Literatur vgl. M. Samec und F. v. Hoefft, Kolloidchem. Beih.5, 141 (1913) und M. Samec und S. Jenčič, Kolloidchem. Beih.7, 137 (1915).
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Samec, M., Mayer, A. Studien über Pflanzenkolloide, X. Kolloidchem Beih 13, 165–192 (1920). https://doi.org/10.1007/BF02557470
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