Beitrag zur lückenlosen Bestimmung des Eigenspannungszustandes in metallischen Hohlzylindern

Zusammenfassung

Die Formeln von G. Sachs für den Zusammenhang zwischen den Dehnungen und den Spannungen in Zylindern konnten mathematisch exakl bewiesen werden. In einer Reihe von Versuchen mit Hohlzylindern aus verschiedenen Metallen wurden die Formänderungen nach dem Ausbohr- und dem Abdrehverfahren gemessen und daraus die Eigenspannungen berechnet Es zeigte sich, daß die Höhe der vor dem Abschrecken angewendelen Glühtemperatur praklisch keinen Einfluß auf die Eigenspannungen hatte. Wegen der bei diesen Verfahren nötigen Extrapolation der Meßwerte über die Randpartien ergeben sich jedoch Unsicherheiten bezüglich der Randspannungen. Ein genaueres Bestimmen des vollständigen Spannungsvertaufs in der Zylinderwand gelingt durch Ergänzen des Ausbohr-bzw. des Abdrehverfahrens mit Hilfe des Herausschneidens der Dehnungsmeßstreifen, die unmittelbar die Randdehnungen liefern und es so ermöglichen, an Stelle der unsicheren Extrapolation eine Interpolation vorzunehmen.