Zusammenfassung
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1.
In azetonischer L\:osung wurde Zellit durch Zusatz von Wasser in drei Fraktionen A, M und B zerlegt, die sich chemisch und kolloidchemisch weitgehend unterscheiden.
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2.
Diese Fraktionen wurden charakterisiert:
Die A-Fraktionen bilden hochviskose Lösungen in Azeton und bestehen aus reiner Azetylzellulose mit relativ hohem Gehalt an anorganischen Beimengungen und einigen färbenden Beimengungen.
Die M-Fraktionen bestehen aus chemisch reiner Azetylzellulose, die sich in kristallisierter Form aus der Lösung abgeschieden hat. Die B-Fraktionen endlich fallen durch ihre niedrige Viskosität und den niedrigen Drehwert ihrer Verseifungsprodukte in Schweizer-Lösung auf.
Eine Trennung nach dem Azetylgehalt erfolgt nicht.
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3.
Die Zerrei\sBfestigkeit von Filmen aus reiner Azetylzellulose ist proportional der inneren Reibung der L\:osugen, aus denen sie gegossen wurden; die B-Fraktionen liefern schlechtere Filme.
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4.
Bei Mischungen von zwei Fraktionen ist die innere Reibung nicht additiv, sondern geringer.
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5.
Die Zerrei\sBfestigkeit von Filmen einer gr\:o\sBerteiligen Azetylzellulose kann durch Zusatz einer geringen Mengen einer kleinteiligen Fraktion bis zu einem Optimum gesteigert werden.
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6.
Es wird die Abh\:angigkeit der inneren Reibung von der Zusammensetzung des Systems Azetylzellulose—Azeton—Wasser beschrieben.
Literatur
Diese Arbeit wurde im Institut für Anorganische Chemie der Universität Göttingen auf Veranlassung und unter Leitung des Herrn Privatdozenten Dr. P. A. Thiessen ausgeführt.
Schliemann, A.378, 380 (1911); Klein, Ang.25, 1411 1912); Madsen, Dissertation (Hannover 1917); Prosiegel, Zellstoffchemische Abhandlungen1, 16; Knoth, Dissertation (Hannover 1921).
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Während der Niederschrift dieser Arbeit erschien im September 1929 in der Koll-Zeitschr.49, 4 eine Arbeit von E. W. Mardles (London), aus der hervorgeht, daß dieser Autor durch fraktioniertes Niederschlagen von Azetylzellulose aus Azetonlösungen eine Reihe von Fraktionen erhalten hatte, die er durch die Verschiedenheit in der Viskosität und im Aschegehalt kennzeichnet. [Journ. Soc. Chem.123, 1951 (1923)]. Vorliegende Untersuchungen sind unabhängig davon zu demselben Ergebnis gekommen. Ferner wurde von Mardles bereits der Schwellenwert (Verdünnungs-verhältnisse, dilution ratio) allgemein an in binären Lösungsmitteln löslichen Kolloiden bestimmt (durch Zusatz des Nichtlösers bis zum Beginn der Trübung der Lösung), allerdings nicht zu Fraktinierungszwecken, sondern um darin ein Maß für die Lösefähigkeit von Lösungsmitteln zu haben.
Die Azetylzellulose und das Azeton wurden von der Membranfilter-gesellschaft, Göttingen, zur Verfügung getsellt. Hierfür und für das dieser Arbeit entgegengebrachte Interesse möchte ich den Herren dieser Firma, Herrn Dr. E. Kratz und Herrn Dr. J. Zakowski meinen Dank aussprechen.
A.466, 5. Fig. 1.
K. Heß, A.444, 315 (1925).
Stähler, Arbeitsmethoden, III, 1011.
E. Hägglund u. F. W. Klingstedt, A.459, 30.
Bei Berücksichtigung der Rotadispersion werden sich die Werte für die Drehungen noch etwas erhöhen.
Zusammenhang zwischen Quellbarkeit und Verseifungsgeschwindigkeit, vgl. Knoevenagl, Kolloidchem. Beih.13, 208 (1921).
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Ambronn, Frey, Das Polarisationsmikroskop 123 ff.
Vgl. S. 246.
Werner u. Engelmann, a. a. O.
BIIB siehe Tabelle auf S. 243.
bezogen auf Azeton=1
Highfield, Zeitschr. f. phys. Chem.124, 245 ff.
Werner u. Engelmann, a. a. O.
Knoevenagal, Kolloidchem. Beih.13, 193, 233 (1921);14, H. 1–2 (1921);16, 180 (1922).
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Mit 7 Figuren und 1 Schema.
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Hans-Joachim, R. Fraktionierte Fällung von azetonlöslicher Azetylzellulose. Kolloidchem Beih 30, 230–248 (1930). https://doi.org/10.1007/BF02555412
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