Das Problem
Instabile und dislozierte Frakturen und Luxationen der Halswirbelsäule werden so früh wie möglich unter Bildwandlerkontrolle eingerichtet, und zwar unabhängig davon, ob sie konservativ oder operativ weiterbehandelt werden. Für ihre Retention hat sich der sogenannte Halo-Fixateur hervorragend bewährt. Um den Patienten auf dem Operationstisch zu lagern, muß die Halo-Weste allerdings entfernt werden; dabei entsteht eine gefährliche Situation: Es droht eine erneute Dislokation.
Einer korrekten und unveränderlichen Lagerung der Halswirbelsäule in physiologischer Lordose kommt auch bei Fusionsoperationen weniger instabiler Läsionen eine sehr große Bedeutung zu. Während des Eingriffs läßt sich mit gegenwärtig verfügbaren Geräten eine einmal gewählte Position nämlich nicht mehr wesentlich beeinflussen, was für das Behandlungsresultat sehr nachteilig sein kann. Für die Lagerung können spezielle Kopfstützen verwendet werden. Den Längszug auf die Halswirbelsäule unterhält man mit einer Crutchfield-Zange, einer Glisson-Schlinge oder mit Pflasterzügeln um das Kinn eines Patienten. Eingehängte Extensionsseile werden über einen am Kopfende des Operationstisches angebrachten Bügel mit Rollen geleitet und mit Gewichten beschwert. Eine dosierte, während einer Operation beliebig veränderbare Distraktion ist jedoch mit diesen Methoden ebensowenig möglich wie eine gezielte Reposition in mehreren Ebenen und eine stabile, erschütterungsfreie Lagerung während des gesamten Eingriffs! Diese Voraussetzungen sollten aber für eine perfekte Reposition sowie einen schnellen, reibungslosen und komplikationsarmen Operationsablauf gegeben sein, erst recht bei manchen Verletzungen, wie zum Beispiel Densfrakturen oder pathologischen Frakturen.
Deshalb haben wir eine Vorrichtung entwickelt, die diesen Erfordernissen gerecht wird (Abbildung 1).
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Blauth, M., Duschek, R. & Schmidt, U. Gerät zur Reposition und intraoperativen Lagerung instabiler Verletzungen der Halswirbelsäule. Operat Orthop Traumatol 6, 285–289 (1994). https://doi.org/10.1007/BF02511336
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02511336