Verriegelungsmarknagelung bei distalen Femurfrakturen

Operationsprinzip

Distale Schaftfrakturen sowie supra- und diakondyläre Frakturen des Femur, die sich geschlossen einrichten lassen, können mit einer modifizierten Technik der Marknagelung behandelt werden. Die geschlossene Reposition wird durch Adduktion des distalen Fragments und durch Einstellung der Kniebeugung und-streckung erreicht. Frakturen der Femurkondylen werden ebenfalls geschlossen eingerichtet und mit perkutanen Zugschrauben fixiert. Nach Darstellung der Markhöhle wird das distale Ende des Verriegelungs-nagels um 15 mm gekürzt und die Spitze des Nagels bis in den subchondralen Knochen vorgetrieben. Der Vorteil der Technik besteht in minimaler Freilegung des Bruchgebietes. Die schienende Wirkung des Marknagels vermindert die Gefahr der nicht so seltenen Refrakturen bei alten Patienten. Die Technik ist nicht anwendbar bei sehr weit distal gelegenen Femurschaftfrakturen, bei Kondylenfrakturen, die sich nicht geschlossen reponieren lassen und bei sagittalen Kondylenfrakturen.