Zusammenfassung
Wie die vorliegenden Untersuchungen zeigen, enthalten die Euglenen bereits alle Zellelemente der höherentwickelten Organismen. Die Chloroplasten weisen einen Lamellenbau auf und enthalten, wie viele Algen, Pyrenoide, die als Bildungszentren der Paramylonkörner anzusehen sind. Bei den Plastidenfreien Zellen vonAstasia longa entstehen diese Reservestoffe aber auch frei im Grundplasma.
Eine interessante Strktur weist das Endoplasmatische Retikulum auf, das in feinen Kanälchen unter den Membranstreifen entlangzieht. Auf Grund der lichtmikroskopischen Befunde wird vermutet, dass dieses System zur Schleimabsonderung dient. An der Flagellenbasis, das heisst an der Stelle des Augenflecks, wurde ein Lamellenkomplex beobachtet, der die gleiche Struktur aufweist, wie der Golgi-Körper in den Zellen der höher entwickelten Metazoen und Pflanzen. Um diesen Komplex herum sind zahlreiche Bläschen vorhanden, die vom Lamellenrand abgeschnürt werden und die den roten Pigmenttröpfchen des «Augenfleckes» entsprechen dürften. Alle Euglena-Zellen enthalten Mitochondrien mit einer tubulären Innenstruktur.
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Frey-Wyssling, A., Mühlethaler, K. Über den Feinbau derEuglena-Zelle. Schweiz. Z. Hydrologie 22, 122–130 (1960). https://doi.org/10.1007/BF02503263
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