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Untersuchungen über die Mitochondrien der mesenchymalen Zellen und deren Veränderungen bei besonderen Zellfunktionen

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Zeitschrift für Zellforschung und Mikroskopische Anatomie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    In den mesenchymalen Zellelementen des Meerschweinchens lassen sich die Mitochondrien nicht mit solcher Regelmäßigkeit antreffen, wie dies bei den epithelialen und den embryonalen Zellen, ferner an den generativen Zellen der Fall zu sein pflegt. Bei der Verwendung derAltmannschen und derBendaschen Methode finden wir im allgemeinen in den schmalen Retikulumzellen der inneren Organe nur selten und wenige Mitochondrien, in den meisten derartigen Zellelementen sind aber überhaupt keine Mitochondrien ersichtlich. Mit der Größe des Protoplasmaleibes kommt es zu einer stärkeren Ausbildung der Mitochondrien.

  2. 2.

    Bei besonderen funktionellen Beanspruchungen der Zellen, die mit starken gestaltlichen und strukturellen Veränderungen derselben einhergehen, finden sich auch Mitochondrien in den mesenchymalen Elementen. Besonders die Resorption von Eiweißkörpern, aber auch die Phagocytose korpuskulärer Bestandteile der Zelle geht mit Vergrößerung des Zelleibes, gesteigerter Basophilie und Abblassung des Kernes einher. Unter diesen Umständen macht sich auch ein Auftreten von vorher nicht vorhandenen Mitochondrien in dem Protoplasma der betreffenden Zellelemente bemerkbar, und zwar handelt es sich meist um körnige, weniger um fädige Gebilde. Wie die übrigen morphologischen funktionellen Zellveränderungen, sind auch die gestaltlichen Verschiedenheiten der Mitochondrien als indirekte Äußerungen der Zellfunktion anzusprechen.

  3. 3.

    Die Verschiedenartigkeit der Gestalt der Mitochondrien unter den einzelnen funktionellen Beanspruchungen der Zelle zeigt uns, daß die Mitochondrien keineswegs als konstante Gebilde an den Zellen anzusprechen sind; es handelt sich vielmehr um Gebilde, die unter dem Einfluß von Zellfunktionen verschiedenen Veränderungen unterliegen. Aus diesem Grunde erscheint es unstatthaft, auf Grund der Mitochondrienverhältnisse konstante Erscheinungsformen einer Zelle aufzustellen, auch können die Mitochondrienverhältnisse aus diesem Grunde nicht für genetische Zellstudien Verwendung finden, wie dies teilweise in der Hämatologie üblich geworden ist.

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Wallbach, G. Untersuchungen über die Mitochondrien der mesenchymalen Zellen und deren Veränderungen bei besonderen Zellfunktionen. Z.Zellforsch 15, 207–224 (1932). https://doi.org/10.1007/BF02450263

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