Zusammenfassung
Schlecht verheilte Frakturen bedürfen in der Regel operativer Behandlung. Durch die Operation soll die Fehlstellung korrigiert werden. Anschließend soll eine möglichst stabile Osteosynthese ausgeführt werden, damit die Ruhigstellung im Gipsverband überflüssig oder nur für kurze Zeit notwendig ist. Zur Behandlung der verzögerten Callusbildung und der Pseudarthrosen verwenden wir derzeit die gedeckte oder offene Marknagelung, die Spananlagerung nachPhemister und bei besonders schwierigen Fällen die Kompressionsosteosynthese. Bei gelenknahen Pseudarthrosen z. B. des medialen Knöchels, des Olecranon oder der Patella ist oft die Exstirpation des kleinen Fragmentes angezeigt. Die Behandlung von infizierten Frakturen hat sich durch die lokale Einbringung von Antibiotica durch Kunststoffkatheter wesentlich geändert. In der Regel kann nach der Sanierung und Auffüllung der Wundhöhle die Haut primär genäht werden, und es kommt zur Heilung per primam.
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Böhler, J. Kritisches zur Behandlung schlecht verheilter Frakturen. Arch. f. klin. Chir 298, 101–110 (1961). https://doi.org/10.1007/BF02435255
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02435255