Die Alphastrahlung der Gasteiner Warzen-und Knöpfchensinter

Zusammenfassung

Die vonScheminzky undGrabherr an den Gasteiner Quellaustritten gefundenen Warzensinter, welche Uran aus dem Thermalwasser anreichern, wurden hinsichtlich ihrer Alphastrahlung mittels Kernplatten untersucht. Es zeigte sich, daß die Zahl der Alphaspuren weit größer ist, als sie nach dem Urangehalt zu erwarten wäre; dieser Befund und auch das Vorkommen von Alphabahnen in der Emulsion mit größerer Reichweite als bei Uran-Alphastrahlen spricht dafür, daß in den Sintern auch andere Alphastrahler enthalten sein müssen (Radium und seine Folgeprodukte); da bei dem relativ geringen Alter der Sinter die aus dem angereicherten Uran entstandenen Folgeprodukte zu vernachlässigen sind, können die erwähnten anderen Alphastrahler nur aus dem Thermalwasser stammen. Die Sinter nehmen bei ihrer Bildung also nicht nur Uran, sondern auch Radium auf. Die strahlenden Stoffe sind im Sinter nicht gleichmäßig verteilt; neben Stellen mit nach allen Richtungen orientierten Alphaspuren finden sich in den Platten auch Strahlennester, d. h. Stellen, an denen von einem Punkt zahlreiche radiär verlaufende Bahnen ausgehen. Teilweise besteht in der Bahnendichte auch eine Strukturabhängigkeit, indem an porösen Stellen des Sinters, infolge der größeren Strahlungsfläche, die Alphaspuren zahlreicher sind. Die Untersuchungen werden fortgesetzt; nach Verarbeitung einer größeren Probenzahl und genauer Ausmessung der Aufnahmen wird eine ausführliche Mitteilung erfolgen.