Zusammenfassung
Es wird eine Übersicht über 302 markgenagelte Oberschenkelfrakturen gegeben, die in den Jahren 1951–1960 bei 288 Patienten durchgeführt wurden. Nach Schilderung des operativen Eingriffes und der postoperativen Nachbehandlung werden die Komplikationen und Todesfälle besprochen, sowie die Ergebnisse der Nachuntersuchung, die bei 209 Patienten erfolgte, bekanntgegeben. Auf Grund unserer Ergebnisse können wir folgendes feststellen: ein Aufbohren des Markraumes halten wir nicht für notwendig. Obwohl gelegentlich, vor allem bei Trümmer- und Splitterbrüchen sogar ein eher dünnerer Marknagel verwendet wurde, haben wir nie sekundäre Achsenknickungen, Verbiegungen, Nagelbrüche oder Pseudarthrosen feststellen müssen. Wenn heute noch einige Autoren von der Marknagelung auf Grund schlechter Ergebnisse warnen, so darf dafür nicht die Methode verantwortlich gemacht werden, sondern es scheint eher an fehlender Technik oder an Mangel einer Teamarbeit gelegen zu sein. Abschließend können wir mit ruhigem Gewissen sagen, daß Marknagelungen bei Femurfrakturen gute Ergebnisse zeigten und daß wir den eingeschlagenen Weg fortsetzen werden und empfehlen dürfen.
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Salem, G., Schürer-Waldheim, H. Ergebnisse und Erfahrungen bei 302 Küntscher-Marknagelungen frakturierter Oberschenkel. Arch. f. klin. Chir 299, 549–559 (1962). https://doi.org/10.1007/BF02349113
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