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Die Ursachen postoperativer Todesfälle

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Langenbecks Archiv für klinische Chirurgie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Es wird über 2596 postoperative Todesfälle der Jahre 1943–1960 berichtet. Die Gesamtletalität betrug bei 63026 Eingriffen 4,1%. Sie weist gegen einen früher bearbeiteten Zeitabschnitt 1933–1942 mit 4,3% bei 25874 Eingriffen keine nennenswerte Veränderung auf.

Die Analyse der Todesursachen ergab, daß die pyogene Infektion der Häufigkeit nach von der zweiten an die siebente Stelle abgesunken ist. Die Peritonitis, welche lange Zeit in der Häufigkeitsskala der Todesursachen die erste Stelle einnahm, ist an die vierte Stelle abgerückt. Bedrohlich ist der Anstieg der Lungenembolie, welche von der siebenten an die zweite Stelle vorrückte und im letzten Zeitabschnitt 14,5% aller Todesursachen ausmacht. Die Todesursache “Pneumonie” weist ebenso wie die Todesursache “Herz-Kreislaufversagen” keine wesentlichen Schwankungen auf. Auch nach Einführung der Antibiotica ist ein signifikanter Rückgang ausgeblieben. Es wurde festgestellt, daß die Häufigkeit des postoperativen Darmverschlusses, insbesonders seiner dynamisch-paralytischen Form, zunimmt. Der Narkosetod und der intraoperative Herzstillstand haben sich im letzten Zeitabschnitt häufiger als früher ereignet. Die vermutlichen Ursachen dieser bedauerlichen Feststellung werden besprochen. Bei Aufgliederung der Todesfälle nach der Grundkrankheit ergibt sich, daß die malignen Tumoren mit 40% aller Todesfälle weit an der Spitze stehen. Die große Zahl der nach der Einteilung vonG. Petrén, auch noch im jüngsten Zeitabschnitt (1957 bis 1960) durch Grundkrankheit und Allgemeizustand bedingten Todesfälle beweist, daß mehr als die Hälfte der postoperativen Todesfälle nicht der Chirurgie, sondern der verspäteten Diagnose und dem dadurch verspätet ausgeführten Eingriff anzulasten ist.

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Kunz, H., Domanig, E. & Howanietz, L. Die Ursachen postoperativer Todesfälle. Arch. f. klin. Chir 299, 441–460 (1962). https://doi.org/10.1007/BF02349106

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