Zusammenfassung
Als Resultat der Untersuchung ergibt sich:
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1.
Eine Temperaturempfindlichkeit der Blasenschleimhaut war trotz verschiedener Versuchsanordnungen nicht nachweisbar.
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2.
Die Berührungsempfindung der Blase ist individuell verschieden. Während sie in den meisten Fällen nicht vorhanden ist, ist sie zuweilen deutlich ausgebildet. Besonders in der Gegend der Ureterenostien findet sich nicht so selten Berührungsempfindung. Eine Beeinflussung der Berührungssensibilität durch Vagus- und Sympathicusmittel war nicht zu beobachten. Die Unterschiede in der Berührungsempfindung scheinen nicht auf funktionell verschiedenem Verhalten der peripheren Nervenbahnen zu beruhen, sondern auf anatomischen Variationen der Nervenversorgung.
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3.
Für galvanische Reizung war die Blase regelmäßig empfindlich. Diesse Empfindung beruht wahrscheinlich nicht auf der Erregung von Muskelkontraktionen, sondern auf direkter Reizung von Nerven der Blasenschleimhaut oder Blasenwand.
Literatur
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Sensibilitätsstörungen der Haut bei Viszeralerkrankungen. Berlin 1898.
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Waltz, W. Über die Blasensensibilität. Deutsche Zeitschrift f. Nervenheilkunde 74, 278–284 (1922). https://doi.org/10.1007/BF02332759
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02332759