Summary
Injuries frequently occur after immersion of corpses in water. Depending on the type of water different sorts of injuries, caused by drifting and being dragged, can lead to more or less severe abrasions of the soft parts of the body predominantly skin abrasions.
This case is unique among hover 3000 corpses in water found in the last 4 decades in the Elbe. The corpse was found with very severe and extensive bone injuries; in fact the bones were ground down (among other injuries was a large opening in the skull). The origin is discussed: it is assumed that the corpse changed its position only minimally in the half-year period after immersion and did not drift with the stream, but on the contrary had stuck fast on or under a pontoon and was rubbed and ground against a pole or something similar. The special conditions of the Elbe River appear to have played an important role in this process.
Zusammenfassung
Nach der Immersion an Wasserleichen entstandene Verletzungen sind häufig. Darunter finden sich je nach Gewässerart unterschiedlich ausgeprägte Treib- und Schleifverletzungen, wobei es zu mehr oder weniger tiefgreifenden, meist jedoch nur oberflächlichen, Abschleifungen der Weichteile (überwiegend Hautschürfungen) kommen kann, selten zu Knochenabschleifungen, die fast ausschließlich in Gebirgswässern beobachtet werden. — Wir schildern einen unter unseren über 3000 Wasserleichen aus 4 Jahrzehnten bisher einmaligen Fall aus der Elbe mit ausgedehnten und tiefgreifenden Knochenabschleifungen (u.a. große Schädeleröffnung). Ihre Entstehung wird diskutiert: es wird angenommen, daß der Leichnam in einer knapp 1/2 jährigen Wasserliegezeit seinen Liegeort nur wenig veränderte, nicht im Wasser trieb, vielmehr an oder unter einem Ponton eingeklemmt war und an einem Pfahl o. ä. scheuerte, wobei die besonderen Wasserverhältnisse der Hamburger Elbe eine Rolle spielten.
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Herrn Professor Dr. Jürgen Schroder zum 65. Geburtstag gewidmet
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Hildebrand, E., Naeve, W. Eigenartige Knochenabschleifungen an einer Leiche mit langer Wasserliegezeit. Z Rechtsmed 80, 61–67 (1977). https://doi.org/10.1007/BF02332349
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