Zusammenfassung der Ergebnisse
1. Die Besiedlung der begifteten Zonen der Versuchsstämme im Vergleich zu den unbegiftet gelassenen Zonen des gleichen Stammes erfolgte meist später, immer aber spärlicher. Die bedeutsame Frage, ob diese dünnere Besiedlung auf eine zumindest zeitlich abweisende, wenn nicht gar abschreckende Wirkung der Streichmittel zurückzuführen war oder auf eine so schnelle Giftwirkung, daß die angeflogenen Käfer größtenteils gar nicht mehr zur Einbohrung kamen, ließ sich nicht eindeutig klären.
2. Die kürzeren Muttergänge und geringere Ei-Ablage in den begifteten Zonen erhärten die Giftwirkung aber auch dann, wenn der wirklich erreichte Abtötungserfolg sich zahlenmäßig nicht mit der erwünschten Sicherheit feststellen ließ.
Die Gift- oder abschreckende (?) Wirkung des Mittels B war so stark, daß die geringe Zahl der eingebohrten Käfer an einem lebenden Stamm keine nennenswerte Schädigung hätte herbeiführen können.
Die reine Giftwirkung beider Mittel darf also als überraschend stark bezeichnet werden.
3. Die bestrichenen Zonen der Versuchsstämme blieben nicht länger fängisch als die unbestrichenen. Eine Konservierung der Lockwirkung des Fangbaumes durch das Streichmittel (Verdunstungsschutz) war also nicht festzustellen.
Eine Erhöhung der Lockwirkung durch Nicht-Begiften des unteren Kronenansatzes trat gleichfalls nicht ein.
4. Die spritzfähige Form des Mittels (B) ist leichter und damit zeitsparender zu verstreichen als Mittel A. Im Gegensatz zu Form A bleiben die mit Form B behandelten Stämme nicht klebrig, da das spritzfähige Mittel bald gänzlich in die Rinde einzieht.
Hingegen bedeuten die schmutzende Arbeit mit der Form A und die Notwendigkeit, den klebrigen Stamm vor seiner Abfuhr doch noch zu schälen, zumindest psychologische Hemmnisse, die gegen die Anwendung dieses Mittels sprechen.
5. Die Wirtschaftlichkeit beider Streichmittel ist gegenüber der Giftbestäubung mit einem etwa je 50% höheren Zeit- und Kostenaufwand vorbelastet. Da der Streichmittelversuch auch keine Einsparungsmöglichkeiten an Fangbäumen ergab, so bleibt die bisher gebräuchliche, nötigenfalls wiederholte Fangbaum-begiftung mit Giftstaub trotz vermutlich etwas schwächerer Wirkung und kürzerer Wirkungsdauer wirtschaftlicher und damit vorteilhafter.
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Schrifttum
Dr. W. Thalenhorst: „Eine neue Anwendungsform von Kontakt-Insektiziden” Anzeiger für Schädlingskunde XXII. Jahrgang. Heft 5, Mai 1949.
: „Versuche mit insektiziden Streichmitteln zur Borkenkäferbekämpfung”. Archiv für Land- und Forstwirtschaft 1949, Nr. 1, S. 41 ff.
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Metelmann, R. Versuche mit Hexa-Streichmitteln an Giftfangbäumen gegen den Fichten-Borkenkäfer. Anzeiger für Schädlingskunde 24, 17–19 (1951). https://doi.org/10.1007/BF02308928
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02308928