Zusammenfassung
Wander- und Hausratten wurden durch einen 40 cm langen Laufgang laufen gelassen, der mit Streupulver (Cumatox und Bolus alba) ausgestreut war. Es wurde die Menge des verschleppten Pulvers gemessen. Diese Menge ist bei der Wanderratte größer als bei der Hausratte. Es besteht eine Beziehung zwischen Körpergewicht und verschleppter Pulvermenge, dancben besteht aber auch ein Unterschied zwischen den beiden Arten. Die hochbeinig laufende Hausratte, die ihren Schwanz nicht auf dem Boden schleifen läßt, nimmt weniger Pulver mit als die den Schwanz am Boden nachschleifende Wanderratte.
Im 1 m langen pulverfreien Laufgang wurde 1/4–1/3 des Pulvers wieder verloren. Nach mehreren hintereinander ausgeführten Versuchen nimmt die Wanderratte etwas weniger Pulver mit, wahrscheinlich weil sie nach mehreren Versuchen weniger erregt und zielstrebiger durch die Pulvergasse läuft. Bei der Hausratte bleiben die immer geringeren, mitgeschleppten Pulvermengen gleich. Die Möglichkeit einer Gefährdung für Mensch und Haustier durch Verstreuen des giftigen Streupulvers wird diskutiert.
Literaturverzeichnis
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Henschel, J. Untersuchungen über die von Haus- und Wanderratten verschleppte Streupulvermenge. Anzeiger für Schädlingskunde 28, 97–101 (1955). https://doi.org/10.1007/BF02303129
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