Zur Anatomie der umwallten Zungenpapillen des Menschen

Zusammenfassung

• 1. Das von Schaffer als ein gelegentliches beschriebene Vorkommen von Ganglienzellen im Stroma der umwallten Papillen des Menschen ist ein regelmässiger Befund.

• 2. Fast unter jeder umwallten Papille liegt ein zu ihr gehöriges Remaksches Hemiganglion. Die durchtretenden Fasern vereinigen sich mit den vorbeiziehenden wieder und bilden ent weder an der Basis der Papille ein lockeres Geflecht, von dem aus die einzelnen Nervenäste gegen das Oberflächenepithel hin ausstrahlen oder der Nervenstamm teilt sich nach dem Durchtritt durch das Ganglion direkt in zahlreiche büschelförmig gegen die Peripherie hin verlaufende Stränge. Das Geflecht sowie die feineren Verzweigungen enthalten bis unter das Oberflächen-epithel eingelagerte Ganglienzellen.

• 3. Ganglien und Ganglienzellen finden sich regelmässig auch an den Nerven und im Bindegewebe des Walles.

• 4. Weitverzweigte atypische Epitheldurchwucherungen mit Bildung von tiefreichenden Zapfen und z. T. abgeschnürten Epithelperlen (konzentrischen Körpern) sind in den umwallten Papillen des Menschen durchaus nichts Ungewöhnliches. Für einen Teil dieser Bildungen ist vielleicht an eine Entstehung aus nicht zur Entwicklung gekommenen Drüsenanlagen zu denken.

• 5. Die Ausführungsgänge der in der Gegend der umwallten Papillen vorhandenen serösen Drüsen können ausser in den Wallgraben und an der Oberfläche der Papillen auch in den Nebenwallgraben und an der freien Zungenoberfläche münden.