Zusammenfassung
Hausbocklarven verschiedenen Gewichtes wurden in ungleich großen Abständen von der Rinde bzw. der Kerngrenze in den Splint hauptsächlich von Kiefernkantholzabschnitten verbracht. Nach mehrmonatiger Haltung unter kontrollierten Feuchtigkeits- und Temperaturbedingungen wurden der Verlauf der Fraßgänge festgestellt und — soweit es sich um Eilarven handelte — einige Ermittlungen über das Gedeihen der Tiere vorgenommen. Als Ergebnis war folgendes zu verbuchen:
Die Larven waren nicht in ihrer jeweiligen Einsetzzone verblieben, sondern hatten das Splintholz regellos, aber unter gelegentlicher Bevorzugung der peripher gelegenen Schichten mit Bohrgängen durchzogen.
Ein Einfluß geotaktischer Reaktionen auf die Wanderung der Larven konnte bei horizontaler Lagerung der Kanthölzer nicht eindeutig festgestellt werden.
Mehrere Zentimeter tief in das Holz gesetzte Eilarven zeigten nur geringes Wachstum und hohe Sterblichkeitsziffern.
Die Bedeutung der Versuchsresultate für die chemische Bekämpfung des Schädlings wird diskutiert.
Summary
In experiments larvae of the house longhorn beetle were brought at different distances from the bark or the heartwood-limit into the sapwood of pine logs mainly. After a feeding period of several months the following could be stated:
The larvae did not stay in the zones where they had been put in but had crossed irregularly through the whole sapwood constructing their food-galleries.
Egg-larvae put into the wood to a depth of several centimeters had but a slow growth and a high mortality.
The importance of the results is discussed with regard to the chemical pest control.
Literaturverzeichnis
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Additional information
Die Untersuchungen erfolgten in Rahmen einer vom Bundesministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung dankenswerterweise finanziell unterstützten Forschungsaufgabe.
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Körting, A. Über das Verhalten von Hausbockkäfer-Larven in verschiedenen Splintholzzonen. Anzeiger für Schädlingskunde 38, 1–4 (1965). https://doi.org/10.1007/BF02290038
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