Differenzierung des Abdomens enthäuster Einsiedlerkrebse (Paguridae)

Zusammenfassung

• 1) Einsiedlerkrebse der GattungenEupagurus (vier Arten) undDiogenes (varians) lassen sich ohne Gehäuse halten.

• 2) Diese enthäusten (delogierten) Einsiedler weisen bei der nächsten Häutung, in weniger ausgesprochener Weise auch schon früher innerhalb eines Monates, eine weitgehende Veränderung des Hinterleibes in der Richtung gegen die verwandten nicht Gehäuse bewohnenden Anomuren auf.

• 3) Die Veränderungen bestehen bei beiden Gattungen in dem Auftreten einer scharfen Gliederung, einer resistenteren Hautdecke, einer Verkürzung und Abplattung des Abdomens.

• 4) BeiEupagurus tritt auch die Pigmentierung und Zeichnung am Abdomen auf, das sich normalerweise vom Carapax durch seine Pigmentlosigkeit unterscheidet; beiDiogenes ist auch im Gehäuse schon eine Pigmentierung vorhanden.

• 5) Die Pigmentierung beiEupagurus tritt auch im Finstern bei enthäusten Tieren ebenso rasch auf als im Lichte.

• 6) Die normale Deformierung des Abdomens bei den Einsiedlern ist auf den direkten Druck des Gehäuses zurückzuführen (Druckoedem), der Pigmentmangel außerdem auf Sauerstoffmangel (Anhäufung der Abfallstoffe in der Schale).

• 7) Die Asymmetrie der Abdominalanhänge, der großen Scheren und sonstige Asymmetrien andrer Körperteile werden bei den enthäusten Tieren wenigstens während einiger Monate nicht beeinflußt.

• 8) Die große Schere regeneriert bei den enthäusten Einsiedlern ebenso, wie wenn ein Gehäuse vorhanden wäre, auf jener Seite, auf der sie früher stand, das ist beiEupagurus rechts, beiDiogenes links.