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Der Einfluß der Witterung auf die Wirksamkeit akarizider Präparate im Obstbau

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Anzeiger für Schädlingskunde Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Gegenstand der vorliegenden Untersuchungen war die Beantwortung der Fragen

1. ob durch die Anwendung der Präparate Ropinex, Miltranex und E 605 forte der Befall von jungen Zwetschgenbäumen durchParatetranychus pilosus C. u. F. bei verschiedener Witterung vermindert werden kann,

2. wieviele Spritzungen und welche Spritztermine zur Verhütung einer schädlichen Befallsdichte erforderlich sind,

3. ob die Witterung die akarizide Wirksamkeit der genannten Präparate gegenüberParatetranychus pilosus beeinflußt und in welcher Richtung, positiv oder negativ.

Zur Feststellung des effektiven Wirkungsgrades der Mittel wurde stets die natürliche Mortalität der Obstbaumspinnmilbe an unbehandelten Bäumen zum Vergleich herangezogen. Sie bewegte sich bei trockenwarmem Wetter zwischen 10 und 15% und überschritt bei Nässe und Kälte zum Teil 30%.

1. Der Befall durch die bezeichnete Obstbaumspinnmilbe wurde mit Hilfe der drei genannten Präparate in allen Fällen mehr oder weniger reduziert. Während Ropinex und Miltranex fast immer einen unter sich ähnlichen Wirkungsverlauf zeigten, wies E 605 forte bei jeder Wetterlage eine höhere Initialtoxizität und geringere Wirkungsdauer gegenüber den zwei ersten Präparaten auf.

2. Der Baumbestand blieb ohne vorhergegangene Winter-oder Frühjahrsbehandlung durch eine dreimalige Spritzung während der Vegetationsperiode und bei Ansetzung eines frühen Termins für die erste Spritzung (Blütenspritzung) von einem schädlichen Spinnmilbenbefall verschont. Später anlaufende zwei- oder einmalige Behandlungen reichten dazu nicht aus.

3. Ein Einfluß der Witterung auf die Wirksamkeit der drei Mittel war deutlich zu erkennen. Große Unterschiede traten diesbezüglich zwischen Freiland und Labor nur bei naßkalter Witterung auf. Auch ohne die mit Hilfe der “Laborzahlen” gewonnenen Vergleichswerte waren die Auswirkungen der verschiedenen Witterungen festzustellen. Bei Nässe und Kühle sanken Intensität und Wirkungsdauer der drei Präparate, bei Trockenheit und Wärme stiegen sie. Im Gegensatz dazu begünstigte naßkalte Witterung die natürliche Mortalität des Parasiten, während sie trockenwarme verminderte. Wirksamkeit der Präparate und natürliche Sterblichkeit des Schädlings stehen also in einem witterungsbedingten reziproken Verhältnis zueinander. Dadurch wird eine Kompensation zugunsten der Arterhaltung der Obstbaumspinnmilbe herbeigeführt. Ihre Totalvernichtung mit den angewendeten Bekämpfungsmitteln ist daher als problematisch anzusehen.

Eine Beschädigung der Bäume, ihrer Blüten oder Blätter durch die drei Präparate wurde auch bei Überdosierung nicht beobachtet.

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Literaturverzeichnis

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  4. Bodenstein, G., Bastgen, G., Kauth, H., Madel, W., Malathion, ein neues Insektizid, Anzeiger f. Schädlingskunde 1955/6.

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Kamm, L. Der Einfluß der Witterung auf die Wirksamkeit akarizider Präparate im Obstbau. Anzeiger für Schädlingskunde 30, 101–104 (1957). https://doi.org/10.1007/BF02284009

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