Zusammenfassung
Zwecks Feststellung der Einwirkungen der Kriegsunterernährung wurde das größtenteils der Großstadt entstammende Kölner klinische Geburtsmaterial junger Frauen, welche während und nach den Kriegsjahren kurz vor, in, und kurz nach der Pubertät standen, gesichtet: unter rund 35 000 Geburten 15 000 Fälle.Es wurde dabei festgestellt, daß bei diesen Frauen vom Jahre 1918 ab eine starke Erhöhung der atonischen Nachblutungen vorhanden ist und zwar von 1–2% auf17%. Der Gipfel fällt in das Jahr 1921. In den letzten Jahren schwankten die Werte zwischen 11 und 131/2%, sie sind also noch heute erhöht. Damit sind die Angaben vonKüstner in weitgehendem Maße bestätigt.
Literatur
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Mit 1 Kurve.
S. Vortrag vonH. Goecke, geh. 17. XII. 27 in Düsseldorf, Sitzg. d. niederrhein.-westf. Ges. f. Geburtsh. u. Gynäkol.
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Ujma, A. Zur Frage der Zunahme atonischer Nachgeburtsblutungen in der Nachkriegszeit. Arch. Gynak. 133, 182–185 (1928). https://doi.org/10.1007/BF02283993
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