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Die Blutdruckerhöhung, ein Hinweis auf die innersekretorische Störung bei Myom

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Zusammenfassung

  1. 1.

    Zur nochmaligen Klärung der Frage, ob das Myomleiden mit Kreislaufveränderungen in Beziehungen steht, die nicht eine Folge der Blutverluste sein können, wurden dieBlutdruckwerte von 500 Myomkranken und 500 Anderskranken gleicher Altersgruppen gegenübergestellt.

  2. 2.

    Es zeigte sich, daβ niedrige Werte unter 120 mm Hg auf seiten der Myomkranken in 15,4%, auf seiten der Anderskranken in 28,6% der Fälle vorhanden sind. Hohe Blutdruckwerte über 140 mm Hg finden sich auf seiten der Myomkranken in 43,6, auf seiten der Anderskranken in 33% der Fälle.

    Diese Ziffern werden dadurch bemerkenswert, daß in ihnen auch alle stark blutenden Myomkranken enthalten sind, bei denen die ständigen Blutverluste blutdrucksenkend gewirkt haben.

  3. 3.

    Von den regelmäβig menstruierten Myomkranken (460 Patienten haben 42,16% Werte über 140 mm Hg, von den regelmäβig menstruierten Anderskranken (387 Patienten)nur 25%.

    Da das Klimakterium und die klimakterische Blutdrucksteigerung bei den Myomkranken später einsetzen als bei anderen Frauen, so zeigt der Vergleich der regelmäßig Menstruierten beider Gruppen den blutdruckerhöhenden Faktor des Myomleidens deutlicher als der Vergleich entsprechender Altersgruppen.

  4. 4.

    Die Blutdruckerhöhung bei Myomkranken ist nicht eine direkte Folge des Tumors. Beide sind koordinierte Symptome einer übergeordneten innersekretorischen Störung, die hauptsächlich als Dysfunktion des Eierstocks, der Schilddrüse und der Nebenniere anzusehen ist. Dafür sprechen auch der von anderer Seite nachgewieseneerhöhte Grundumsatz der Myomkranken, dieelektrokardiographischen Befunde und derKauffmannsche Diureseversuch.

  5. 5.

    Wenn auch bei Myomkranken der lokale Befund an der Gebärmutter für den Gynäkologen im Mittelpunkt des Interesses steht, so darf er doch nicht auβer acht lassen, daβ es sich um eine Allgemeinerkrankung handelt, deren andere Symptome z. B. seitens des Kreislaufs und der inneren Sekretion berücksichtigt werden müssen. Ebenso soll der Internist bei entsprechenden Veränderungen andere Organsysteme nicht verabsäumen, nach einem Myom zu forschen. Er wird dann häufiger als erwartet den Schlüssel zu seiner Diagnose finden.

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Straßmann, E., Philipp, R. Die Blutdruckerhöhung, ein Hinweis auf die innersekretorische Störung bei Myom. Arch. Gynak. 159, 537–547 (1935). https://doi.org/10.1007/BF02280570

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF02280570

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