Hochstürme über der Dänemarkstraße

Zusammenfassung

Bei Höhenwindmessungen, die die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft seit 1926 auf der Nordwestspitze Islands, auf „Meteor“ über der Grönlandsee und auf Grönland selbst ermöglichte, fanden sich immer wieder mehrtägige nördliche Hochstürme zwischen 5 und 15 km Höhe, die Beziehungen zur Verstärkung von Zyklonen über dem Nordatlantik vermuten ließen. Während ihre Lebensgeschichte damals wegen des Fehlens weiterer Beobachtungsstationen auf dem Ozean nicht aufgeklärt werden konnte, ist dies jetzt zu hoffen durch Analogie zu den über den USA mit ihrem dichten „Temp“-Netz gefundenen, als „jet stream“ bezeichneten Hochstürmen. — Da in der freien Atmosphäre die Proportionalität von Druckgradient und Windgeschwindigkeit wohl bei der Beschleunigung, nicht aber bei der Verzögerung rasch bewegter, großer „Luftpakete“ infolge deren Massenträgheit besteht, wird nach dem Schicksal solcher schneller Luftpakete und ihrer Beziehung zur Luftdruckverteilung gefragt.

Summary

When measuring the upper winds over the northwestern headland of Iceland, over the Greenland Sea on board the survey ship “Meteor”, and over Greenland itself (observations which were carried out in 1926 and the following years under the sponsorship of the Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft) northerly upper air gales lasting several days were often ascertained between 5 and 15 km. These upper air gales were supposed to be connected with the regeneration of cyclones over the North Atlantic. It was then impossible to elucidate their life history for lack of synoptic observations, but now this may perhaps be done by analogy with the upper air gales called “jet stream” which have been ascertained over the U. S. by aid of their numerous radiosonde stations. As in the free atmosphere proportionality between pressure gradient and wind velocity exists only in case of acceleration, but not in case of retardation of fast wandering big “air parcels” (due to their mass inertia), the problem of the life history of such fast “air parcels” and their relation to the distribution of pressure is raised.