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Experimentelle Untersuchungen über die Spinnfähigkeit der Sputa. Die Bedeutung dieser Eigenschaft des Sputums für den Ablauf des Hustenanfalls, besonders beim Keuchhusten

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Zusammenfassung

  1. 1.

    Die Spinnfähigkeit oder fadenziehende Eigenschaft einer Substanz kann mittels einer kürzlich vom Verfasser beschriebenen Methode gemessen werden: Man taucht unter konstanten Bedingungen einen Glasstab in die Substanz ein und zieht ihn mit Hilfe einer besonderen Apparatur mit konstanter Geschwindigkeit wieder heraus. Die Länge des dabei nachgezogenen Fadens in Zentimetern ist ein Maß für die Spinnfähigkeit der Substanz.

  2. 2.

    Die Spinnfähigkeit verschiedenartiger Sputa wurde auf diese Weise vergleichend untersucht.

  3. a)

    Das glasige Sputum des komplikationslosen Keuchustens im Stadium convulsivum gibt die bei weitem höchsten Spinnfähigkeitswerte (5,5 cm Fadenlänge). Im Stadium decrementi werden die Fäden kürzer.

  4. b)

    Das glasige Sputum der chronischen Bronchitis, das dem Pertussissputum äußerlich ähnlich sieht, ergibt viel geringere Spinnfähigkeitswerte, nämlich Fadenlängen von 1,5 cm. Nur 1 Fall von Bronchiektasen ergab einen Wert von 4 cm Fadenlänge.

  5. c)

    Das eitrige Sputum bei exsudativer Lungenphthise hat Spinnfähigkeitswerte von kaum 0,5 cm Fadenlänge.

  6. 3.

    Da auch Speichel erhebliche Spinnfähigkeitswerte zeigen kann, mußte bei jedem Sputum untersucht werden, ob nicht etwa die Spinnfähigkeit des Sputums durch beigemengten Speichel beeinträchtigt sei. Der Nachweis von zum Sputum beigemengtem Speichel geschah mit Hilfe von Amylasebestimmungen.

  7. 4.

    Die Bedeutung der nunmehr experimentell sichergestellten, klinisch seit langem bekannten Tatsache, daß das Keuchhustensputum eine ganz auffallend starke Spinnfähigkeit besitzt, für die Theorie des Keuchhustenanfalls, wird auseinandergesetzt.

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Jochims, J. Experimentelle Untersuchungen über die Spinnfähigkeit der Sputa. Die Bedeutung dieser Eigenschaft des Sputums für den Ablauf des Hustenanfalls, besonders beim Keuchhusten. Z. Kinder-Heilk. 45, 542–566 (1928). https://doi.org/10.1007/BF02252466

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