Aleukie nach Polyarthritis

Zusammenfassung

Es wird ein Fall von Aleukie in unmittelbarem Anschluß an eine Polyarthritis bei einem 41/2 jährigen Jungen beschrieben. Eine Citratbluttransfusion löst eine hämorrhagische Diathese mit Leukocytensturz aus, an dem besonders die Thrombocyten und Lymphocyten beteiligt sind. Gleichzeitig tritt eine Bronchopneumonie auf, die sowohl zu einer Linksverschiebung als auch zu einer absoluten und relativen Vermehrung der neutrophilen Leukocyten führt. Regenerative Erscheinungen zeigen sich intra vitam nach der Transfusion in einer geringen Normoblastose und post morten in einer ausgesprochenen myeloiden Metaplasie vorwiegend in der Milz und auch teilweise in der Leber und den Lymphknoten. Es wird an Hand dieser Beobachtung und unter Berücksichtigung der seither beschriebenen Anämieformen bei Polyarthritis rheumatica die Vermutung ausgesprochen, daß diese Erkrankung auch zu der schwersten und fast durchweg unheilbaren Form der Anämie, nämlich der Aleukie führen kann. Demnach dürfte es sich bei der vorliegenden Aleukie nach Polyarthritis lediglich um eine biologische Variante einer sekundären Anämie handeln.