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Klinisch experimentelle Untersuchungen über das Molkenzuckerfieber

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Zeitschrift für Kinderheilkunde Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Es wird hingewiesen auf einen teilweisen Widerspruch, der sich aus den Untersuchungen einerseits vonFinkelstein und Mitarbeitern, andererseits vonHirsch undMoro über die pyrogenen Faktoren beim Molkenzuckerfieber des jungen Säuglings ergibt. Es handelt sich um die Bewertung des albuminfreien Molkenrestes. Während nachFinkelstein für die Entstehung des Molkenzuckerfiebers in gleichem Maße Zucker, Eiweiß und albuminfreier Molkenrest verantwortlich sind, spielt nachHirsch undMoro der eiweißfreie Molkenrest hierfür keine Rolle. Eine Aufklärung dieses Widerspruchs ist bedeutungsvoll für die allgemeine Theorie des alimentären Fiebers.

  2. 2.

    Die chemische Untersuchung der albuminfreien Molke nachFinkelstein ergab konstant einen Gehalt von etwa 0,45% Albumosen, einschließlich eines kleinen Teils peptonähnlicher Körper, während die eiweißfreie Molke vonHirsch undMoro, die nach einem anderen Verfahren arbeiteten, keinerlei solche höheren Eiweißspaltprodukte enthält.

  3. 3.

    Daß dieser Albumosengehalt derFinkelsteinschen albuminfreien Molke tatsächlich für den Ausfall des Versuchs, für das Auftreten alimentären Fiebers bei der vonFinkelstein benutzten Fütterungstechnik entscheidend ist, wird durch entsprechende Fütterungsversuche nachgewiesen. In engem Anschluß an die VersucheFinkelsteins über die pyrogene Wirkung des albuminfreien Molkenrestes konnte folgendes gezeigt werden: Setzt man zu der vonFinkelstein als nicht pyrogene Kontrollnahrung benutzten Milchzuckerplasmonnahrung (141/2% Milchzucker + 31/2% Plasmon in Wasser) eine der natürlichen albuminfreien Molke entsprechende Menge von 0,45% Albumosen hinzu, so erhält man ebenso alimentäres Fieber, wie bei Verfütterung derFinkelsteinschen, mit albuminfreier Molke bereiteten Versuchsnahrung. Für eine pyrogene Wirkung der Molkensalze finden sich keine Anhaltspunkte.

  4. 4.

    Das Molkenzuckerfieber ist demnach auf die pyrogene Wirkung von Zucker + Eiweiß, bzw. höheren Eiweißspaltprodukten zurückzuführen. Den Albumosen und ähnlichen Eiweißabbauprodukten scheint hierbei besondere Bedeutung zuzukommen.

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Jochims, J. Klinisch experimentelle Untersuchungen über das Molkenzuckerfieber. Z. Kinder-Heilk. 48, 371–383 (1929). https://doi.org/10.1007/BF02251595

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