Die Elektrokardiographie im Säuglingsalter

Zusammenfassung

Zentralbedingte Rhythmusstörungen konnten auch im jungen Säuglingsalter beobachtet werden, in einer Zeit also, in der die Herzmuskulatur weder durch akute Infektionskrankheiten, noch durch andere Herz- und Gefäßerkrankungen geschädigt werden konnte, in der also die zentrale Genese mit voller Sicherheit vorausgeht.

Zentrale Rhythmusstörungen kommen nicht bei jeder Gehirndruckerhöhung vor (Meningitis, Encephalitis), sondern nur mehr dann, wenn die Kompression der im Boden des dritten Ventrikel gelegenen vegetativen Zentren durch Verschluß der Liquorwege, Tumor, oder auf eine noch nicht ganz geklärte Weise erfolgt.

Zentrale Rhythmusstörungen wurden beobachtet bei Commotio cerebri, extrem großem Hydrocephalus internus, bei leichterem aber akutem Hydrocephalus. Störung des Coronarkreislaufes und der Reizbildung sahen wir in einem, mit schweren kardialen Erscheinungen einhergehenden Falle von Hirnmißbildung (multiple Cystenbildung im Gehirn).

Die Schädigung der vegetativen Zentren während der Geburt spielt wahrscheinlich eine große Rolle bei dem Entstehen der im Neugeborenenalte oft auftretenden Rhythmusstörungen. Diese Schädigung kann, mit anderen peripherischen Faktoren zusammen, zum Bilde der im Neugeborenen-Ekg. zu beobachtenden Coronarinsuffizienz führen.