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Über die Wirkung kleiner Kochsalz- und Zuckerdosen auf den Wasserhaushalt des gesunden Säuglings

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Zeitschrift für Kinderheilkunde Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Bei der Mehrzahl der untersuchten gesunden Kinder des ersten Lebensjahres bewirken Zulagen kleiner NaCl-Dosen (0,3, 0,5 und in 2 Fällen 1 g NaCl) zur normalen Nahrung im Laufe der ersten 4 Stunden nach Einnahme des Salzes eine deutliche Herabsetzung der Gesamtwasserausscheidung um 1/3 bis um die Hälfte derjenigen der Vorperiode. Der Prozentsatz der auf Kochsalzzulage wasserretinierenden Kinder ist im ersten Trimenon größer (84,6%) als in den späteren Monaten (40%).

  2. 2.

    Die Gesamtwassereinsparung erfolgt im ersten Trimenon ausschließlich durch Herabsetzung der Urinausscheidung, die Perspiratio ins. bleibt vollkommen unbeeinflußt. Bei den älteren Säuglingen, die auf Kochsalzzulagen mit Wasseretention reagieren, wird außer der renalen auch die extrarenale Ausscheidung herabgesetzt.

  3. 3.

    Von der zugeführten NaCl-Dosis ist 4 Stunden nach Einnahme des Salzes der größte Teil (durchschnittlich etwa 2/3 der Dosis) noch im Körper vorhanden (mit geringen Schwankungen von Fall zu Fall). Eine Sonderstellung des ersten Trimenons in bezug auf eine erhöhte Salzavidität ist nicht festzustellen. Die nicht wasserretinierenden Säuglinge weisen keine beschleunigtere NaCl-Ausscheidung auf als die wasserspeichernden. Es bestehen keine direkten Beziehungen zwischen dem grad der Kochsalzretention und der Stärke der Wassereinsparung.

  4. 4.

    Die Größe der eingeführten Kochsalzdosen ist für die Reaktion bestimmend, da zuweilen Kinder, die sich 0,3 g NaCl gegenüber refraktär verhalten, auf Zufuhr größerer Mengen−0,5 g NaCl − mit deutlicher Wasserretention reagieren. Dadurch wird die Vermutung nahegelegt, daß konstitutionell bedingte Verschiedenheiten der Empfindlichkeit gegenüber der NaCl-Wirkung auf den Wasserhaushalt der einzelnen Kinder bestehen.

  5. 5.

    Bei der Mehrzahl der untersuchten Säuglinge (6 und 7 Kindern) tritt auf Zulage von 15 g Rohrzucker eine deutliche Urinretention auf. Die Perspiratio ins. bleibt unverändert oder wird um ein geringes erhöht.

Aus Platzmangel können nur 5 Tabellen gedruckt werden, die übrigen stehen Interessenten jeder Zeit beim Verf. zur Verfügung.

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Luntz, T. Über die Wirkung kleiner Kochsalz- und Zuckerdosen auf den Wasserhaushalt des gesunden Säuglings. Z. Kinder-Heilk. 49, 731–747 (1930). https://doi.org/10.1007/BF02250887

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