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Beitrag zur Pathogenese der Ziegenmilchanämine

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Zeitschrift für Kinderheilkunde Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Die unkomplizierte Ziegenmilchanämie ist hyperchrom und dürfte auch in ihren sonstigen klinischen Merkmalen mit der perniziösen Anämie verwandt sein. Eisen oder Eisen+Kupfer gegenüber verhält sie sich refraktär, kann aber durch Leber in kurzer Zeit—bei fortgesetzter einseitiger Ziegenmilchernährung — zur Heilung gebracht werden. Achylie gehört nicht zu den konstanten Begelitgerscheinungen der Ziegenmilchanämie, so daß auf sie die gastrogene Theorie der echten perniziösen Anämie keine Anwendung finden kann. Ihre Genese steht vielmehr mit dem Mangel aml sog. “extrinsic factor”Castles — gelegentlich kombiniert mit Eisenmangel — in kausalem Zusammenhang. Zugunsten dieser Annahme spricht die Tatsache, daß die unkomplizierte Ziegenmilchanämie nicht nur auf Leber, sondern auch auf Hefeextrakt günstig anspricht, dfer frei vom nativen Perniciosaschutzstoff ist3.

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Literatur

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  4. Diese Schlußfolgerung müssen wir nicht nur aus unserem eignen Material, auf dessen Wiedergabe aus Raummangel verzichtet werden soll (vgl. überdies die mitgeteilten Kurven), sondern auch aus dem Studium des in der Einschlägigen Literatur niedergelegten Fälle ziehen. Hierbei blebt jedoch zu beachten, daß bei der Berechnung des F.I. als normaler Hämoglobingehalt im Säuglings und Kleinkindesalter nicht 100, sondern 80% Sahli (bzw. statt 13, 8 g nur 11,0 g O.Hb. nachBürker) in die übliche Formel eingesetzt werden muß:\(F.I. = \frac{{5000000}}{{80(bzw.11)}} \cdot \frac{{gef. Hb. - Wert Sahli (bzw. B\ddot uker)}}{{gef. Er. - Zahl}} \cdot \)

  5. Mehrere Hämatologen, darunter die Herrenk Prof.Paschen (Hamburg) undMayer (Hamburg, Tropeninstitut), denen ich Blutausstrichpräparate vorgelegt konnten diese Auffassung bestätigen.

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  8. Wir haben uns auch bei Fällen von Kuhmilchanämie von einer therapeutischen Wirkung besonderer Kupfergaben nicht überzeugen können.

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  15. Der Unterschied zwischen diesen geglückten und unseren negativen Tierversuchen liegt vermutlich darin, daß wir die Tiere mit einem Gewicht >40 g, währendRominger und seine Mitarbeiter sie mit 30–35 g in den Versuch genommen haben.

  16. Nachtrag bei der Korrektur: Eine Lösung von Lactoflavin, daß bei B2-frei ernährten Ratten volle Wachstumswirkung entfaltet, wurde inzwischen auf meine Bitte hin vonE. Rominger undChr. Bomskov an ziegenmilch-anämischen Ratten nkach der von diesen Autoren angegebenen Methode (Z. exper. Med.89, 786, 818 (1933) “ausgctestet” — mit eindeutig negativem Ergebnis. Wir müssen aus diesem Versuch den Schluß ziehen, daß der “extrinsic factor”Castles mit dem vonP. György, R. Kuhn undTh. Wankger-Jauregy isolierten wachstumsfördernden Flavin nicht identisch sein kann. Wahrscheinlich zerfällt das Vitamin B2 in mehrere Einzelkomponente, zu denen auch ein antianämisches, vom wachstumsfördernden Faktoir verschiedenes Prinzip gehört.

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György, P. Beitrag zur Pathogenese der Ziegenmilchanämine. Z. Kinder-Heilk. 56, 1–13 (1934). https://doi.org/10.1007/BF02250588

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