Zusammenfassung
1. Es wurde von 15, innerhalb eines Jahres an der Säuglingsabteilung der Prager Kinderklinik beobachteten Fällen berichtet, deren Erreger hömolysierende Staphylokokken sind. 2. Der Ausgang war bei 13 Kindern tödlich. 3. Therapie: Sulfonamide, Vaccinisierung, Staphylokokkenserum, Bluttransfusionen, Puder, Salben konnten den letalen Ausgang im allgemeinen nicht verhindern. 4. Das Krankheitsbild weist gewisse Beziehungen zum Ecthyma gangraenosum sive terebrans auf, allerdings dort Streptokokken, dagegen hier Staphylokokken. 5. Da fast ausschließlich kräftige Brustkinder befallen wurden, wird eine Infektion mit einem besonders bösartigen Staphylokokkenstamm angenommen. Folge: Staphylokokkensepsis mit meist letalem Ausgang.
Schrifttum
Die Abbildungen stammen von 2 weiteren Patienten, die erst nach Abschluß der ersten Beobachtungsreihe zur Aufnahme kamen. (Kind Abb. 1 und 2 starb, Kind Abb. 3 blieb am Leben.)
Vgl. hierzuMercks Jber.1941, 69, 70.
Wir haben später auf Grund von Empfehlungen im Schrifttum mit Vaccine die Herde lokal umspritzt und Antiviruspuder verwandt, ohne in den genannten schweren Fällen eine lebensrettende Besserung gesehen zu haben, im Gegensatz zu isolierten Staphylokokkenphlegmonen bekannter Verlaufsart, wo auch wir Erfolge sahen.
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Seidlmayer, M. Dermatoxigene Staphylokokken-Ekthymatose im ersten Trimenon. Z. Kinder-Heilk. 64, 171–179 (1943). https://doi.org/10.1007/BF02250185
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02250185