Zusammenfassung
Acilettenmilch übt einen wachstumsfördernden Einfluß auf die wichtigsten Milchsäurebakterien (Milchsäurestreptokokken, Betakokken, Bacterium lactis aërogenes) aus, unterdrückt dagegen die Entwicklung von Bact. coli, Mikrokokken und Tetrakokken und läßt gewisse Bakterienarten (B. proteus, Bac. subtilis) völlig unbeeinflußt. Über das Verhalten der Milchsäurelangstäbchen (Thermobacterium bulgaricum, Streptobacterium casei, Bacillus acidophilus) in Acilettenmilch lassen sich keine sicheren Angaben machen, wahrscheinlich wirkt das saure Milieu der Acilettenmilch auf diese Bakterien zunächst wachstumsanregend und dann infolge der starken Säurebildung keimtötend.—Bei gleichzeitiger Einsaat von Milchsäurebakterien und Bact. coli kommt es in Acilettenmilch zu einem Vorherrschen der ersteren mit Ausnahme der Milchsäurelangstäbchen, die schon nach wenigen Stunden von Bact. coli völlig überwuchert werden.—Der in Acilettenmilch durch Bakterien gebildete Milchsäureprozentgehalt lag für die echten Milchsäurebakterien zwischen 0,2 und 1,5%. Das Milchsäurebildungsvermögen des Bact. coli war mit 0,09% kaum stärker als bei der ubiquitären Bakterienflora mit 0,07%. In der Milchsäureproduktion des B. coli und des B. lactis aerogense besteht in Acilettenmilch insofern ein weitgehender Unterschied, als die erstere Bakterienart wenig (0,09%), die letztere dagegen relativ viel Milchsäure (0,3%) bildet.—Der durch Bakterien in Acilettenmilch erzeugte Milchsäureprozentgehalt entspricht der Menge, die nach Untersuchungen von anderer Seite (Klotz) den Stoffumsatz des gesunden Säuglings im günstigen Sinne beeinflußt.
Literatur
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Goeters, W. Bakterienentwicklung und Milchsäurebildung in Citronensäuremilch (Acilettenmilch). Z. Kinder-Heilk. 60, 77–86 (1938). https://doi.org/10.1007/BF02249901
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