Zur Prognose schwerer rachitischer Deformitäten und über den Körperbau ehemals rachitischer Kinder

Zusammenfassung

24 Fälle schwerster allgemeiner Rachitis, die, in den Kriegs-und Nachkriegsjahren geboren, während der Zeit von 1920–1924 durchschnittlich 8,8 Monate lang auf der inneren Abteilung der Kinderheilanstalt der Stadt Berlin in Buch intensiv konservativ behandelt waren, wurden im Jahre 1927 nachuntersucht. Die Untersuchung ergab weitgehende Rückbildung der sichtbaren rachitischen Deformitäten, sowohl der Schädelals auch der Thorax-und Extremitätenrachitis. Die im Anschluß an die klinischen Untersuchungen nach anthropometrischen Gesichtspunkten vorgenommenen Messungen, die sich auf Kopf- und Brustumfang, auf Körperlänge, Sitzhöhe, Schulter- und Hüftbreite erstreckten, ergaben, in Übereinstimmung mit dem somatoskopischen Befund, bei fast allen Kindern

• 1. ein im Durchschnitt etwa einem Lebensjahr entsprechendes Längenwachstumsdefizit,

• 2. eine zu große Sitzhöhe,

• 3. einen zu großen Kopfumfang,

• 4. einen zu großen Brustumfang,

• 5. eine zu große Schulterbreite,

• 6. eine zu große Hüftbreite.

Der Körperbau ehemals schwer rachitischer Kinder scheint demnach im frühen Schulalter charakteristische Veränderungen aufzuweisen.