Zusammenfassung
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1.
Bei Zusatz steigender Mengen Salzsäure zu den untersuchten Milchgemischen tritt bei Erreichung einer bestimmten von der Pufferungswirkung der Zusatzlösung abhängigen Konzentration der Salzsäure der Übergang des geronnenen Eiweißes in eine feine emulsionsartige Verteilung ein. Dieser Umschlag in feinste disperse Verteilung erfolgt nicht sogleich quantitativ für die Gesamtmenge des vorhandenen Eiweißes, sondern die Menge des in feinster Dispersion vorhandenen Eiweißes nimmt mit steigender Konzentration der zugesetzten Salzsäure bis zur Beendigung der Umwandlung weiter zu.
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2.
Bei dem Phasenwechsel in der Verteilung des Milcheiweißes findet eine Bindung freier Wasserstoffionen statt. Es wird daraus der Schluß gezogen, daß die chemische Grundlage des als Phasenwechsel in der Eiweißverteilung erscheinenden Vorgangs die Bildung der Acidalbumine ist.
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3.
Als Verdünnungsmittel der Milch ist der Schleim und der Malzkaffee besonders geeignet.
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4.
Für die Verdaulichkeit der Milchungünstig ist der Zusatz von Bohnenkaffee und Tee. Die durch diese Verdünnungsmittel hervorgerufene starke Herabsetzung der Verdaulichkeit der Milch wird mit dem Tanningehalt des Bohnenkaffees und des Tees in Zusammenhang gebracht.
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5.
Die ReklameMendelsohns für den Kathreiner Malzkaffee ist in keiner Weise sachlich begründet, da jedes Schleimgemisch zum mindesten eine ebenso günstige Wirkung auf die Verdaulichkeit der Milch ausübt.
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6.
Es ist nicht angängig, lediglich aus der Form der Gerinnung eines Milchgemisches Rückschlüsse auf die Verdaulichkeit zu machen.
Literaturverzeichnis
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Krane, W. Untersuchungen über die Beeinflussung der Verdaulichkeit der Kuhmilch durch Zusatz gebräuchlicher Verdünnungsmittel. Z. Kinder-Heilk. 52, 245–259 (1932). https://doi.org/10.1007/BF02248340
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