Paradox erscheinendes Verhalten normaler Tierknochen auf Verfütterung von bestrahltem Ergosterin

Zusammenfassung

• 1. Wachsende Ratten, die durch 4–8 Wochen bestrahltes Ergosterinin hoher Dosis erhielten, wiesen bei gewichtsmäßig durchschnittlichem Gedeihen ein erhebliches Defizit an Trockensubstanz im Gesamtknochen verglichen mit Kontrollen gleichen Wurfs auf. In einem prozentual noch höherem Grade blieben die Asche und ihre Hauptbestandteile, Calcium und Phosphor, zurück. Reichliche Zufütterung von Calcium hatte auf diese Verhältnisse keinen Einfluß.

• 2. Der Kalkgehalt der inneren Organe entsprach in keiner Weise an Menge dem im Knochen fehlenden Mineral. Ob der Aschenverlust auf erhöhte Resorption oder gehemmte Kalkablagerung zurückzuführen ist, muß offengelassen werden.

• 3. Beiakuter Vergiftung ausgewachsener Ratten ließ sich keine Demineralisation nachweisen. Dagegen zeigt eine ausgewachsene Ratte, die durch 6 Monate verhältnismäßig kleine Dosen Vigantol erhalten hatte, erhebliche Aschenminderung.

• 4. Wenn auch beim normalen Kind bisher auf Überdosierung von bestrahltem Ergosterin nur Hypermineralisation an den Wachstumszonen (geschlossen aus dem Röntgenbild!) beobachtet wurde, so ist damit eine Mineralverarmung des Gesamtknochens noch nicht ausgeschlossen. Daß derartige Vorgänge bei der heute in der Rachitisprophylaxe verwendeten kleinsten Dosen ein schädliches Ausmaß annehmen können, ist unwahrscheinlich.