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Untersuchung der atmosphärischen Trübung in Basel und ihrer Abhängigkeit von den Wetterlagen

Investigation on the atmospheric turbidity at Basle and its relations with the weather situations

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Archiv für Meteorologie, Geophysik und Bioklimatologie, Serie B Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Die Ergebnisse von Trübungsbestimmungen mit Aktinometern in Basel aus den Jahren 1958–1960 werden im Zusammenhang mit den Witterungslagen bearbeitet. Bei einem durchschnittlichen Wert vonB=0,127 ergeben sich für Föhnlagen sowie für Hochdrucklagen mittlere Werte von 0,090–0,100, für flache Druckverteilung und für Advektionslagen kontinentaler Luft solche von 0,140–0,170. Maritime Luftmassen zeigen durchwegs geringere Trübung als kontinentale, was auf einen Unterschied der mitgebrachten Trübung hinweist; daneben spielen aber auch die Unterschiede der Durchmischung eine wesentliche Rolle.

Es zeigt sich, daß die Trübung sowohl von den Boden- als auch von den Höhenwinden abhängig ist. Während der Höhenwind eher indirekt als Indikator für die Witterungslagen auftritt, die unterschiedliche Bedingungen für die Trübungsanhäufung und auch für den großräumigen Trübungstransport bringen, treten die Bodenwinde als direkte Möglichkeiten des Trübungstransports in Erscheinung. Vor allem bei Abwesenheit großräumiger Luftmassenadvektion während mehrerer Tage tritt der Einfluß der Bodenwinde stark hervor. In dieser Situation können auch recht bedeutende Unterschiede innerhalb des Stadtgebietes mit Maxima im Lee der Trübungsquellen beobachtet werden, wie die Bearbeitung von Meßfahrten der Jahre 1963–1965 zeigt.

Summary

The results of turbidity measurements undertaken at Basle in the years 1958 to 1960 by means of actinometers are discussed in their relations with the weather situations. Whereas the overall average value isB=0.127, the mean values for foehn and for high pressure situations are between 0.090 and 0.100; for flat pressure distribution and for situations of advection of continental air they amount to 0.140–0.170. Maritime air masses generally show smaller turbidity than continental ones, what indicates differences of the turbidity advected; besides, differences of air mixing may play a considerable rôle too.

It is a feature that the turbidity depends on the surface winds as well as on the uper winds. While the upper winds are a more indirect indicator of the weather situations which produce different conditions for the accumulation and for the large-scale transport of turbidity, the surface winds are more effective for the transport of turbidity. Especially during the absence of large-scale air mass advection during a few days, the effect of surface winds becomes predominent. In such situations important differences within the town can be observed with maxima in the lee of the turbidity sources, what could be stated by means of measuring trips in 1963–1965.

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Abbreviations

i λ :

Intensität der monochromatischen Strahlung an der Erdoberfläche

i :

Intensität der monochromatischen Strahlung an der Obergrenze der Atmosphäre

λ:

Wellenlänge der Strahlung

m l :

Weglänge der Strahlen in der reinen Luft (Luftmasse,m l =1 für senkrechten Strahleneinfall beip=760 mm Hg)

m d :

Weglänge der Strahlen in getrübter Luft (m d =1 für senkrechten Strahleneinfall)

m w :

Weglänge der Strahlung in der Wasserdampfschicht (m w =1 für senkrechten Strahleneinfall)

q :

Transmissionskoeffizient der reinen Luft

q :

Transmissionskoeffizient des Aerosols

q :

Transmissionskoeffizient des Wasserdampfes

B :

Trübungskoeffizient nachW. Schüepp (definiert mit Gl. 2)

a :

Wellenlängenexponent nachW. Schüepp (definiert mit Gl. 2)

w :

Wasserdampfmenge (in cm precipitable water)

I b :

gemessene Intensität der Sonnenstrahlung im Wellenlängenbereich 0–525 mμ

I Δ :

gemessene Intensität der Sonnenstrahlung im Wellenlängenbereich 525–710 mμ

I r :

gemessene Intensität der Sonnenstrahlung im Wellenlängenbereich 710–2800 mμ

C b ,C Δ,C r :

Reduktionsfaktoren zur Eliminierung systematischer Fehler, die Folgen der Eichfehler des Aktinometers und der Filter sind. Die Reduktionsfaktoren werden aus einem umfangreichen Beobachtungsmaterial bestimmt.

S :

Reduktionsfaktor auf mittlere Sonnenentfernung

K b, w=1, Ω=0 ;K Δ, Ω=0 ;K r, Ω=0 :

Reduktionsfaktoren auf wasserdampfund ozonfreie Atmosphäre

K b, m1=2;K Δ, m1=2 :

Reduktionsfaktoren für reine Atmosphäre mit der Luftmasse 2

K r, m1=0 :

Reduktionsfaktor zur Elimination der Streuung reiner Luft im Wellenlängenbereich 710–2800 mμ

L :

Korrektur zur Kompensation der nichtkorrekten Aufspaltung des Integrals (Gl. 3c, rechte Seite)

k :

dekadischer Extinktionskoeffizient des atmosphärischen Aerosols

M=0,4334:

Briggsche Zahl

k rdλ :

Extinktionskoeffizient eines trübenden Teilchens mit Radiusr

K :

Streuquerschnitt

η:

Streuparameter

r :

Teilchenradius

N :

Anzahl der trübenden Teilchen

n :

Brechungsindex der trübenden Teilchen

v :

Exponent der Jungeschen Größenverteilung.

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Krammer, M. Untersuchung der atmosphärischen Trübung in Basel und ihrer Abhängigkeit von den Wetterlagen. Arch. Met. Geoph. Biokl. B. 18, 53–82 (1970). https://doi.org/10.1007/BF02245868

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