Zusammenfassung
Der Autor berichtet über den Einfluß der vegetativen Funktionen auf die Erektionen im Schlaf bei 30 gesunden Männern jüngeren Alters (zwischen 20 und 30 Jahre), die in je 3 Nächten nach einer eigenen Methode phallographisch untersucht wurden. Zur Messung der Variationen der vegetativen Funktionen wurden Herz- und Atmungsfrequenz sowie Elektrodermatogramm (EDG) simultan mit der Phallographie (PhG) während des ganzen natürlichen Schlafes registriert. Die Befunde ergaben:
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1.
Herz- und Atmungsfrequenz sinken vom Abend bis Morgen und zeigen ein Minimum gegen 5 Uhr morgens (nach einem siebenstündigen Schlaf). Die Erektionen bei Männern werden grob parallel damit immer stärker und zeigen eine maximale Stärke gegen 5 Uhr morgens. Die maximale Erektionsstärke wird jedoch eine halbe bis eine Stunde vor dem Herz- und Atmungsfrequenz-Minimum erreicht. Die Erektionen schwellen bei einer extremen Vagotonie allmählich ab.
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2.
Extrem vagotone Männer haben fast nur starke Erektionen im Schlaf und liegen mit 30% bis 48% über dem Durchschnitt von allen untersuchten Probanden.
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3.
Angedeutet vagotone Probanden bieten starke Erektionen in 50% bis 55% und liegen um den Durchschnitt oder etwas darüber, gemessen an den starken Erektionen bei allen untersuchten Männern.
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4.
Angedeutet sympathikotone Probanden liegen mit ihren starken Erktionen von 45% und 52% um den Durchschnitt der starken Erektionen bei allen untersuchten Personen oder etwas darunter.
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5.
Extrem sympathikotone Probanden haben selten starke Erektionen und liegen 30% bis 50% unter dem normalen Durchschnitt.
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6.
Es wird diskutiert, inwieweit Erektionen von verschiedenen Faktoren abhängen können, und der Schluß gezogen, daß sich unter anderem das vegetative Nervensystem auf die Erektionen stark auswirken kann. Neben dem Einfluß der tonischen vegetativen Veränderungen spielt auch die phasische Schwankung des vegetativen Nervensystems eine große Rolle. Bei den phasischen Aktivierungen in den Traumphasen werden Perioden (oder Phasen) von Erektionen registriert, obwohl Herz- und Atmungsfrequenz nicht fallen, sondern steigen.
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7.
Eine Diskussion der neurophysiologischen Wirkungsmechanismen wird zu einem späteren Zeitpunkt vorgenommen, wenn die Untersuchungen ganz abgeschlossen sind.
Summary
The author reports on the influence of vegetative functions on erections during sleep. 30 healhy men of 20 to 30 years of age were examined phallographically during 3 nights. As a means of measuring the variations of vegetative functions, heartrate and frequency of breathing were simultaneously recorded during completely natural sleep. The results were as follows:
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1.
Heart-rate and frequency of breathing decrease from evening to morning and after a seven-hour sleep show a minimum level at around 5.00 a. m. Erections become stronger during the night and show a maximum at about 5.00 a. m. The maximum level of erections is, however, reached half an hour to an hour before the minimum of the heart-rate and breathing frequency is reached. In extreme vagotonia, the erections become progressively weaker.
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2.
Test persons rated as being extremely vagotonic most frequently have strong erections during sleep, whereas persons rated as being vagotonic have erections of average strength.
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3.
The erections of persons rated as being sympathicotonic are of about average strength whereas the erections of those rated as being extremely sympathicotonic are of weaker strength.
The influence of various factors on the strength of the erections is discussed and the importance of the tonus of the vegetative nervous system is stressed.
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Jovanović, U.J. Erektionen im Schlaf und vegetative Funktionen. J. Neuro-Viscer. Relat 32, 200–216 (1971). https://doi.org/10.1007/BF02239130
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