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Belastungszustand der Elbe nach der Deutschen Einigung

Contamination levels in the river Elbe following German unification

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Deutsche Hydrografische Zeitschrift Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Die Gewässergüte der Elbe hat sich in erster Linie bei der organischen Belastung und bei dem Sauerstoffhaushalt erstmalig verbessert. Die natürlichen Selbstreinigungsvorgänge konnten sich auch aufgrund des drastischen Zurückganges der Einleitung toxischer Verbindungen, insbesondere aus der Zellstoffindustrie, erstmalig wieder im Gewässer entwickeln, was dazu geführt hat, daß bereits im fließenden Bereich der Mitteleble ab Sommer 1990 eine eutrophierte Elbe mit Planktonblüten, hohen Chlorophylla-a-Gehalten und ausgeprägten pH-Verschiebungen festgestellt wurde. Die Belastungsreduzierung bei den Schwermetallen und den chlorkohlenwasserstoffverbindungstungsreduzierung bei den Schwermetallen und den Chlorkohlenwasserstoffverbindungen ist fallweise zurückgegangen, wenn man von dem phasenweisen Wiederanstieg einiger Schwermetalle als auch der AOX-Verbindungen im Sommer 1991 einmal absieht. Die Patientin Elbe ist damit wieder von der Intensivstation auf die normale Krankenstation gekommen, was allerdings noch nicht heißt, daß sie bereits genesen ist. Zur Erfüllung der hochgesetzten Ziele, die in der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe verankert sind, bedarf es mit Sicherheit noch mindestens eines zeitraumes von über zehn Jahren, bis in der Elbe wieder gebadet werden kann, bzw. bis qualitativ gutes Trinkwasser aus der Elbe für die Bevölkerung gewonnen werden kann. Insofern sind mit allem Nachdruck bei den Hauptschwerpunkten der Belastung die Reduzierungsmaßnahmen bei industriellen und kommunalen Abwassereinleitungen voranzutreiben. Außerdem ist beim Neubau und bei der Modernisierung der Industrie in den neuen Bundesländern und auch in der Tschechoslowakei die Abwasserreinigung nach dem Stand der Technik, entsprechend den Vorschriften des § 7 a WHG durchzuführen. Die Überwachung durch die Behörden ist zu intensivieren, um auch illegale Schadstoffeinträge in die Elbe als Folge von Sanierungsarbeiten bei industriellen Einleitern in dem gebotenen Umfange von vornherein zu unterbinden.

Summary

The quality of the river Elbe has improved for the first time. Levels of organic contaminants have fallen and the oxygen balance has thus improved. Because of the dramatic reduction in inputs of toxic componds, in particular from the pulp industry, the natural self-purifying capacity of the river was again able to develop. A result of this was that after the summer of 1990 the central Elbe in its moving section was found to be eutrophic; plankton blooms, high chlorophyll-a levels and pronounced pH shifts were found. Pollution by heavy metals and chlorinated hydrocarbon compounds has also fallen if occasional increases in some heavy metals and AOX compounds in summer 1991 are disregarded. The Elbe has thus been taken off the critical list, bu this does not mean that it has made a full recovery. It will take at least another 10 years before the river can be used for bathing purposes or as a source of quality drinking water as envisaged by the ambitious aims of the International commission for the Protection of the river Elbe. To this end, emphasis, must be placed on reducing main pollution sources — inputs of sewage and industrial wastewater. Best available technology in line with German regulations (§ 7 WHG) must be used in the re-construction and modernisation of industry in the new German states and Czechoslovakia. Monitoring by the authorities must also be intensified so that illegal inputs of harmful substances can be avoided when industry is being modernised.

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Reincke, H. Belastungszustand der Elbe nach der Deutschen Einigung. Deutsche Hydrographische Zeitschrift 44, 245–256 (1991). https://doi.org/10.1007/BF02231706

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