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Fehldiagnosen bei der Aufnahme infektionskranker Kinder

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Zusammenfassung

Die bei der Aufnahme infektionskranker Patienten in der Düsseldorfer Infektionsklinik festgestellten diagnostischen Irrtümer wurden kritisch besprochen, die Gründe für die Fehldiagnose, sowie für die Berichtigung dargelegt.

Es zeigte sich, daß die akuten Exantheme Masern, Scharlach, Varicellen meist richtig erkannt, Röteln selten, Ringelröteln nicht ein einziges Mal diagnostiziert worden waren. Kopliksche Flecke waren relativ häufig übersehen, fehlgedeutet oder ihrer pathognomonischen Bedeutung nach unterschätzt worden, Verwechslungen der exanthematischen Krankheiten untereinander waren mehrfach vorgekommen.

Die häufigsten Fehldiagnosen waren veranlaßt durch Krankheiten, welche die akuten Exantheme nachahmten. Arznei- und Nahrungsmittelerytheme, Serumkrankheit, Rash, Erysipel, septische, luetische, Grippeexantheme waren für Scharlach bezw. für Masern gehalten worden und umgekehrt nicht infektiöse Exantheme an Stelle bestehender Masernoder Scharlachkrankheit diagnostiziert worden. Bläschen- und knötchenartige Hautkrankheiten verschiedenster Ätiologie hatten als Varicellen imponiert; Pemphigus, Variola, Variolois dagegen waren genannt worden, wo Varicellen bestanden.

Die verschiedensten Anginen hatten Rachendiphtherie vorgetäuscht. Kehlkopfdiphtherien waren als Pneumonie, Bronchitis, oder andere Erkrankung der tieferen Luftwege eingewiesen, aber auch fälschlich angenommen worden bei Pseudokrupp, Retropharyngealabsceß, Asthma, Pneumonie und Larynxstenosen anderer Ätiologie.

Zur Fehldiagnose Ruhr hatten besonders Invaginationen geführt, zur irrtümlichen Typhusdiagnose Cystitis, Pneumonie, Tuberkulose.

Parotitis epidemica war wiederholt durch Ödem der Parotisgegend infolge verschiedener Krankheitsprozesse der Nachbarschaft vorgetäuscht worden.

Reizsymptome der Meningen hatten bei Erkrankungen der Luftwege, des Magendarmkanals, des Gehirns und Rückenmarks irregeführt und Meningitis diagnostizieren lassen, andererseits war Genickstarre verkannt worden infolge der begleitenden grippalen und gastrointestinalen Symptome.

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Literaturverzeichnis

  1. Anginakranke, die sich später als Diphtheriekranke erwiesen, wurden unserer Klinik nur sehr wenige zugeleitet.

  2. Sie ist vor kurzem in einer Arbeit aus unserer Klinik noch einmal scharf präzisiert worden; sicheBurghard, Monatsschr. f. Kinderheilk.31. 1926.

  3. Siehe auchBurghard, l. c. Monatsschr. f. Kinderheilk.31. 1926.

  4. Siehe auch Klinische Beobachtungen bei epidemischer Parotitis vonS. Meyer undH. Reifenberg, S. 163 dieses Bandes.

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Meyer, S., Herz, H. Fehldiagnosen bei der Aufnahme infektionskranker Kinder. Z. Kinder-Heilk. 42, 172–193 (1926). https://doi.org/10.1007/BF02230173

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