Skip to main content
Log in

Tierexperimentelle Untersuchungen über den Einfluß „unphysiologischer Ernährung” auf den wachsenden Organismus

Zugleich ein Beitrag zur Frage der Fehl- und Mehlnährschäden

  • Published:
Zeitschrift für Kinderheilkunde Aims and scope Submit manuscript

Kurze Zusammenfassung

Im Tierversuch am Hund wurde der Einfluß „unphysiologischer” Ernährung auf den wachsenden Organismus untersucht.

Bei Verabreichung einer kohlenhydratreichen, fettarmen Kost erweist sich die Art und Stärke der im Verhalten und im Habitus der Tiere intra vitam und im chemischen Organbefund post mortem zum Ausdruck kommenden Störungen als wesentlich abhängig von dem Alter der Tiere (Alterdisposition) und vom Ernährungszustand, welch letzterer — insbesondere bei voraufgegangenerintrauteriner Unterernährung — hierbei von ausschlaggebender Bedeutung ist.

Die Gesamtheit der zutage tretenden Störungen wird als Folge der stofflich-insuffizienten Nahrung, alsavitaminöse Störung, aufgefaßt, hervorgerufen durch die Vorenthaltung des biologisch hochwertigen Milchfetts mit seinem Gehalt an fettlöslichen akzessorischen Nährstoffen, deren Ausfall vor allem die normalphysiologische Verwertung des im vorliegenden Falle überreichlich zugeführten Nahrungskohlenhydrats verhindert.

Den somatischen Veränderungen im Habitus und in dem Gebaren der Tiere während des Lebens, als deren eigenartigste ein auffälligerPigmentschwund an den Fußzehenballen angeführt sei, gehen charakteristische stark von der Norm abweichende Befunde in der chemischen Zusammensetzung des Gesamtorganismus und speziell der Leber parallel.

Die Versuchsergebnisse legen die Annahme einer der Katalyse ähnlichen Wirkungsweise der Vitamine nahe und erscheinen von Wichtigkeit für die Beurteilung der Fehl- und Mehlnährschäden der Pädiatrie.

Die vorliegenden Untersuchungen wurden mit Unterstützung der Rockfellerfoundation ausgeführt.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Literaturverzeichnis

  1. Vgl. diesbezüglichP. Junkersdorf, Pflügers Arch. f. d. ges. Physiol.168, 238. 1921; ebenda Pflügers Arch. f. d. ges. Physiol.168, 254. 1921 und187, 269. 1921.

    Google Scholar 

  2. P. Junkersdorf, Pflügers Arch. f. d. ges. Physiol.192, 305. 1921.

    Google Scholar 

  3. Br. Salge, Zeitschr. f. Kinderheilk.30, 1. 1921.

    Google Scholar 

  4. P. Jonen, Zeitschr. f. Kinderheilk.38, 46. 1923 (Bonner Inaug.-Diss.).

    Google Scholar 

  5. Zeitschr. f. Kinderheilk.38, 47.

  6. Die Numerierung der Tiere erfolgt fortlaufend im Anschluß an die frühere Veröffentlichung.

  7. Die Tiere wurden seinerzeit in der Sitzung derNiederrhein. Gesellsch. für Natur- und Heilk. in Bonn demonstriert. Schon bei dieser Gelegenheit wurde mit Nachdruck darauf hingewiesen, daß der Pigmentschwund und das Ekzem keinesfalls eine Folge äußerer Reizwirkungen seitens der Exkremente sein kann. Gerade diesbezüglich wurde auf trockene Unterlage und peinlichste Sauberkeit größtmöglicher Wert gelegt. Der Pigmentschwund muß auf jeden Fall endogen begründet sein.

  8. Zeitschr. f. Kinderheilk.38, 51.

  9. Daß diese Annahme zu Recht besteht, geht auch aus den uns erst kürzlich bekannt gewordenen schon älteren Angaben zweier russischer Autoren hervor. Der eine,Rodolski),L. V. Rodolski, Inaug.-Diss. St. Petersburg 1893 (russisch). fand bei während der Schwangerschaft chronisch unterernährtem Kaninchen die Würfe der Jungen viel leichter an Gewicht und ihre chemische Zusammensetzung wesentlich verändert gegenüber der Norm. NachUgriumow)P. K. Ugriomow, Russki Wratsch.3, 41. 1904 (russisch); zitiert nachS. Morgulis, Hunger und Unterernährung. Berlin: Verlag von Julius Springer 1923, S. 104. soll sogar derErnährungszustand des Zeugers von wesentlichem Einfluß auf die Nachkommenschaft sein.Ugriomow untersuchte die Zusammensetzung junger Kaninchen, die von Männchen in verschiedenen Stadien der Unterernährung gezeugt waren und fand bei der Analyse der Nachkommenschaft der in einem vorgeschrittenerem Stadium der Erschöpfung stehenden Tiere einen geringeren Stickstoff-, Calcium-, Kalium- und Kochsalzgehalt, dagegen einen höheren Fettgehalt.

  10. In einer demnächst erscheinenden Abhandlung soll auf Grund umfangreicher Untersuchungen über die relativen Gewichte und die chemische Zusammensetzung der einzelnen Organe des wachsenden Hundes in den verschiedenen Entwicklungsstadien ausführlich berichtet werden.

  11. A. Bickel, Biochem. Zeitschr.146, 433. 1924.

    Google Scholar 

  12. A. Bickel, Klin. Wochenschr.4, Nr. 12, S. 538. 1925.

    Google Scholar 

  13. Vgl. diesbezüglichP. Junkersdorf, Pflügers Arch. f. d. ges. Physiol.207, 433. 1924.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Additional information

Mit 1 Abbildung im Text.

Die vorliegende Abhandlung ist die erweiterte Ausführung eines Vortrages, der vonP. Junkersdorf in der Versammlung der „Vereinigung rhein.-westf. Kinderärzte”, am 12. VII. 1924 in der Bonner Kinderklinik gehalten wurde.

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Junkersdorf, P., Jonen, P. Tierexperimentelle Untersuchungen über den Einfluß „unphysiologischer Ernährung” auf den wachsenden Organismus. Z. Kinder-Heilk. 40, 1–17 (1925). https://doi.org/10.1007/BF02230117

Download citation

  • Received:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF02230117

Navigation