Zusammenfassung
Der Wind war in der Segelschiffszeit das Lebenselement der Schiffahrt. Es gehörte deshalb zu den Hauptaufgaben der nautischen Klimatologie, die Windverhältnisse der Ozeane statistisch zu erfassen und in Karten darzustellen. Durch die Kraftschiffahrt wurde der Wind aus seiner Herrscherrolle im Seeverkehr verdrängt, behält aber als ein Motor der Meeresströmungen und Erreger des Seeganges seine Bedeutung. Der Wind überträgt einen Teil seines Impulses auf das Wasser, das sich unter diesem Kraftantrieb als Meeresströmung in Bewegung setzt oder erhält. Ein Teil seiner kinetischen Energie leistet die zur Erregung des Seeganges erforderliche Arbeit. Der von einem Kubikmeter Luft angebotene Kraftantrieb in Kilogramm und die Leistung des Windes in Pferdestärken im Mittel, beides auf einen Quadratmeter Meeresfläche bezogen, werden für den Südatlantischen Ozean, für welchen die zur Berechnung erforderlichen Daten vorliegen, in Karten der Monate Januar und Juli dargestellt. Es zeigt sich als wichtigste Tatsache eine schnelle und besonders im Südwinter sehr starke Zunahme von Kraftantrieb und Leistung des Windes nach Süden hin etwa in den vierziger Breiten.
Summary
During the time of the sailing vessels one of the chief tasks of nautical climatology was to provide statistical and cartographic representations of the winds on the oceans. In the era of steamers and motorships wind remains important as agent of ocean currents and waves, a part of its impulse being transferred to the sea surface and causing the aforenamed two phenomena. For the South Atlantic the necessary data are available for representing the average dynamical effect (in kg/m2) and the average efficiency of wind (in HP/m2) in charts for January and July. The most important feature of these charts is a rapid and — especially in southern winter — very strong increase of dynamic effect and efficiency of wind towards the south in the forties.
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Becker, R. Kraftantrieb und Leistung des Windes an der Meeresoberfläche, dargestellt am Beispiel des Südatlantischen Ozeans. Deutsche Hydrographische Zeitschrift 2, 125–129 (1949). https://doi.org/10.1007/BF02225973
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