Zusammenfassung
Beim nicht ikterischen Neugeborenen und Säugling besteht, wie beim Erwachsenen, eine G.-Z. von 4 3/4 bis 5 1/2 Min.
Beim Icterus neonatorum tritt in ca. 75% der Fälle eine Gerinnungsverzögerung ein, die durchschnittlich ihr Maximum am 3. Lebenstag erreicht und von da langsam zur Norm abfällt. Nach dem 9. Lebenstag sind auch bei noch wochenlang andauernder Hautverfärbung die Gerinnungswerte normal. Die Gerinnungsverzögerung geht nicht immer parallel der Intensität der Hautikterus. In ca. 25% der Fälle findet keine deutliche Verlangsamung der Koagulation statt.
Als Ursache der Gerinnungsverzögerung ist höchstwahrscheinlich nicht der Gallenfarbstoff des Blutes, sondern eine funktionelle Minderwertigkeit des Leberparenchyms, eventuell die enterale Infektion oder Bakterienbesiedelung des Darmes zu betrachten.
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Greuter, W. Die Blutgerinnungszeit bei Icterus neonatorum. Z. Kinder-Heilk. 35, 210–226 (1923). https://doi.org/10.1007/BF02225722
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