Zusammenfassung
Das Ergebnis der angestellten Untersuchungen läßt sich dahin zusammenfassen: Nach Verfütterung von Zuckerlösungen an gesunde Säuglinge wird ein Teil der Zuckerlösung unmittelbar nach der Aufnahme in den Magen nach dem Darm abgespritzt und unterliegt hier einer raschen Resorption. Bei dem im Magen verbleibenden Rest wird durch eine Verdünnungssekretion die Konzentration des Zuckers erniedrigt. Zusatz anderer Nährstoffe ist anscheinend ohne wesentlichen Einfluß auf das Tempo des Abtransportes des Zuckers. Jedenfalls reichen die gefundenen Unterschiede nicht aus, um die großen Differenzen zu erklären, die sich im Ausfall der glykämischen Reaktion bei Verfütterung reiner Zuckerlösungen oder von Zuckerlösungen +Fett und +Molke usw. ergeben haben. Die eingangs gestellte Frage, ob durch Zulage anderer Nährstoffe zu einer Zuckerlösung eine längere Verweildauer der betreffenden Nahrung im Magen zustande kommt, muß daher verneint werden. Daraus folgt, daß die Entscheidung über die Geschwindigkeit, mit der eine Nährstofflösung oder ein Nährstoffgemisch in die Blutbahn aufgesaugt wird, nicht im Magen erfolgt, sondern im Dünndarm oder vielleicht auch erst in der Leber getroffen wird.
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Bruchsaler, S. Hat die Korrelation der Nährstoffe einen Einfluß auf die Magenverweildauer?. Z. Kinder-Heilk. 42, 381–386 (1926). https://doi.org/10.1007/BF02225322
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