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Vitaminprobleme

II. Mitteilung. I. Weitere vergleichende Untersuchungen über die Heilung der Rachitis

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Literaturverzeichnis

  1. Mit dieser Milch (vgl. auch die VersucheLoewys mit niederpasteurisierter Degermamilch; Münch. med. Wochenschr. 1925, Nr. 40) wurden am 8. IV. 1926 3 Meerschweinchen in Versuch genommen mit 205 g, 210 g und 255 g Gewicht. Sie starben nach 26, 31 und 32 Tagen mit 145 g, 175 g und 175 g Gewicht. Skorbut wurde einwandfrei klinisch, röntgenologisch und histologisch festgestellt. Für die freundliche Anfertigung und Durchsicht der histologischen Präparate sei auch an dieser Stelle den Herren Privatdozent Dr.Letterer und Dr.Borodowitsch (Pathologisches Institut) herzlich gedankt.

  2. Eine Ausnahme machte nur die vonReyher unwesentlich gehaltene Höhensonnenbestrahlung.

  3. Meerschweinchenversuch siehe 1. Mitteilung.

  4. Trotz Gleichgeschlechtlichkeit und verblüffender Ähnlichkeit ergibt Anfrage bei dem entbindenden Arzt die Diagnose zweieiige Zwillinge.

  5. Ende Oktober, Anfang November waren die am Markt käuflichen Citronen so sauer geworden und enthielten so wenig Saft, daß wir mit gutem Grunde annahmen, daß die an sich noch grünen dickschaligen Früchte in unreifem Zustande geerntet waren und deshalb auch vermutlich nur einen geringen Vitamingehalt besaßen. Wir gingen daher zu rohem Tomatensaft über (siehe Arch. f. Kinderheilk.76, H. 1 u. 2, S. 110 u. 121).

  6. 18. VIII. Die Kinder, nunmehr im 10. Monat, haben sich weiter zufriedenstellend entwickelt: Dievitaminreich ernährteBabette (bis heute täglich 3 g Hevitan, bis 31. VII. täglich 30 g Citronensaft, seit 20. VII. täglich 50 g Gemüse) wiegt jetzt 5270 g; Länge 59,5 cm, Hgb. 80% Sahli (6. VI.–14. VIII. täglich 3×1 Messerspitze ferrum reduct.) Keine Rachitis. Seit 25. V. 2 Zähnchen. Sitzt und steht noch nicht. Dievitaminarm ernährteAnna bekam inzwischen lediglich vom 2. VII.–21. VII. wegen einer kolitischen Störung 30–42 g Malzextrakt täglich, weiter vom 20. VII.–5. VIII. 3–5 Teelöffel Gemüse täglich. Sonst bis heute keine Vitaminzulagen. Sie wiegt jetzt 5660 g, Länge 63 cm, Hgb. 57% Sahli (kein Eisen). Sehr munter. Jetzt bereits 5 Zähnchen.Sitzt frei; steht am Bettrand. Appetit bei beiden Kindern sehr mäßig.

  7. Wir haben bei der Versuchsanordnung unsere Fälle möglichst nach den vonReyher (Zeitschr. f. Kinderheilk.36, 144) angegebenen Richtlinien ausgewählt.

  8. Es muß allerdings dahingestellt bleiben, ob und inwieweit dieses geröstete Hevitan der Aufspaltung im Darm zugänglich war. NachGrafes Diabetesstudien können caramelisierte Zucker und geröstete Mehle nur schlecht verdaut werden. Was unsere Versuche anbelangt, so gab jedenfalls die Stationsschwester spontan an, daß der Stuhl dieser Kinder denselben aromatischen Geruch aufwies, der bei früheren Versuchen mit einem trocken auf der heißen Pfanne gerösteten Weizenmehl wahrgenommen wurde.

  9. In11 sicheren, 2 wahrscheinlichen Fällen; davon wiesen 6 Fälle sichere Barlow-Symptome auf und wurden durch C-Vitamin geheilt (schon kleine Mengen Citronensaft genügten), einer besserte sich auf Lebertran, 4 auf Malzsuppenextrakt; von Vitavis, Rubio, Hevitan dagegen sahLandé keinen Erfolg.

  10. Es wurde uns vonReyher vorgeworfen (Arch. f. Kinderheilk.77, H. 1/2), daß wir diese Tierversuche sowie die klinischen Daten und anamnestischen Erhebungen zur Frage der avitaminotischen Frühgeburt verschwiegen hätten. Wir haben ihrer bereits früher (Med. Klinik 1925, H. 16/17) Erwähnung getan. Was jedoch unsere Stellungnahme zur Arbeit: “Zum Spasmophilieproblem” (Klin. Wochenschr. 1923) betrifft, so konnten wir dabei überhaupt keine Tierversuche verschweigen, weil dort keine einschlägigen beigebracht werden.

  11. Wir möchten auch an dieser Stelle Herrn Prof. Dr.Nocht für seine liebenswürdige Auskunft bestens danken.

  12. Daher wohl auch die erhöhte Beriberimorbidität der Frauen in den letzten Schwangerschaftsmonaten und im Puerperium.

  13. Ungeklärt ist es, daßReyher von verschiedenen Lebertranarten bei seinen Frühgeburten keine Wirkung beobachten konnte, während er später die Heilwirkung des Lebertrans bei Rachitis wesentlich als B-Vitamin-Wirkung erklärt und das Vorkommen des B-Vitamins im Lebertran auch durch Tierversuche belegt.

  14. Vitamin A war dagegen in der Nahrung wohl genügend enthalten.

  15. Meerschweinchenversuch siehe oben.

  16. Ein ausgeprägter Herterscher Infantilismus kam übrigens am 23. VI. 1925 in unsere Behandlung: Wilhelm, Johanna, 21/2 Jahre alt. Gewicht bei Aufnahme 6920 g, Länge 70 cm. Gemischte Kost, ab 4. VII. täglich 5 g Hevitan und 6 Eßlöffel Citronensaft (Rachitis). Stärkste Wasserschwankungen (einmal in 4 Tagen 800 g Zunahme, noch am Tage vor der Entlassung unter geringem Infekt 500 g Abnahme!). Entlassung am 8. VIII. aus äußeren Gründen mit 5 g Hevitan pro die und gleicher Kost (8060 g). Nach Bericht des Vaters zu Hause in den nächsten Wochen trotz dauernder Hevitanzufuhr wenig gediehen. Tod am 10. IX. 1925 durch Pneumonie in 2 Tagen.

  17. In diesem Zusammenhang sei uns die Erklärung gestattet, daß wir niemals behauptet haben, “daß die Heilung der Toxikosenur auf dem Umwege über die Hebung der Immunität erfolgen könne und daß in einem akuten Temperaturabfall eine schlagartige Hebung der Immunität zu erblicken sei.” (Arch. f. Kinderheilk.77. S. 177). Der Sinn unserer kaum mißverständlichen Zeilen (Arch. f. Kinderheilk.77. S. 108) ist vielmehr folgender: Die Toxikose entsteht nach R. auf dem Boden der durch C-Vitaminarmut gesenkten Resistenzkraft. Wenn also bei Citronensaftgaben wirklich von einer kausalen Wirkung des C-Vitamins gesprochen werden kann, so kann man sie sich nur auf dem Umwege über die Hebung der Resistenz denken.

  18. Für Beratung und Unterstützung bei der Berechnung der mittleren Fehlerquellen sind wir Herrn Dr.de Rudder von unserer Klinik zu großem Dank verpflichtet.

  19. Nur bei diesem Jahrgang ist die besonders hohe Letalität wohl dadurch mit beeinflußt, daß vor allem die schwerkranken Kinder aufgenommen wurden, während die leichter Kranken vielfach noch im Säuglingsheim Aufnahme fanden. Siehe auch Seite 237.

  20. Die in Klammern beigefügte Zahl bedeutet die Anzahl der zur Berechnung der durchschnittlichen Gewichtszunahme verwendeten Fälle.

  21. Die Toten dieses Jahres setzen sich folgendermaßen zusammen: 2 angeborene Herzfehler, davon der eine schon nach 8 Stunden gestorben; 2 Luesfälle, davon der eine nach 5 Tagen gestorben; 1 Pylorospasmus; 2 Pertussispneumonien.

  22. Auch Virulenzsteigerungen, wie sie amerikanische Autoren (vgl. Klin. Wochenschr. 1924, S. 1345) an ihren “Mäusedörfern” bei Einbringung gesunder Individuen in bereits durchseuchtes Material beobachtet haben, komplizieren die Verhältnisse (siehe auchHusler, Monatsschr. f. Kinderheilk.29, 612).

  23. Wohlgemerkt handelt es sich dabei nicht um eine besondere Auswahl, sondern um alle Fälle, die als Kontrollen ohne Vitaminbeifütterung in diesem Winter auf längere Zeit im Säuglingsheim in Beobachtung standen.

  24. Dazu kommen weiter die Ergebnisse unserer Zwillingsparallelversuche; 3 Paare wenigstens zeigen, daß die in ihrer Resistenz bei der Aufnahme deutlich geschädigten Kinder sich allmählich bessern, ganz gleich, ob sie über viele Wochen zur Nahrung reichlich Vitamin zugelegt bekamen oder ob ihnen auf lange Zeit die Vitamine noch daraus nach Möglichkeit entzogen wurden.

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Schmitt, W. Vitaminprobleme. Z. Kinder-Heilk. 42, 205–247 (1926). https://doi.org/10.1007/BF02225307

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