Zusammenfassung
Zuckerlösungen werden vom gesunden und ernährungsgestörten Säugling bis zu einer Konzentration von 70% und einer Menge bis zu 2,8 g pro Kilogramm Körpergewicht ohne Schaden vertragen. Zucker-„Vergiftung” und „Fieber” traten bei Verwendung frischer Lösungen nicht auf.
Der durch Injektion erhöhte Blutzucker kehrt bei Zuckermengen von 1,2 g pro Kilogramm bereits nach 12 Minuten zur Norm zurück, bei über 2 g wird das normale B.-Z.-Niveau erst nach mehr als 40 Minuten wieder erreicht. Eine pathologische Verzögerung wurde nur bei einer schweren alimentären Toxikose mit Sklerem und einer asphyktischen Frühgeburt beobachtet.
Die Glykosurie ist abhängig vom Konzentrationsgrad und Injektionstempo, in allen Fällen beim Säugling stärker als beim Erwachsenen. Bei Inanitionszuständen wird weniger Zucker eliminiert. Lävulose-Injektionen sind mit größeren Zuckerverlusten verbunden.
Die nach jeder Zuckerinfusion auftretende Hydrämie wird ihrem Umfang nach besonders von dem Reichtum an Gewebswasser bestimmt.
Therapeutisch wurden bei Bronchopneumonien mit Stauungserscheinungen nur mäßige, bei einem nässenden Ekzem keine Erfolge erzielt, gute bei elenden Atrophikern und alimentären Toxikosen.
Ein Coma diabeticum, dessen B.-Z.-Kurve einen besonderen Verlauf nahm, wurde durch Lävulose-Infusion nicht beeinflußt.
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Beumer, H. Über den Verlauf intravenöser Zuckerinjektionen bei Säuglingen. Z. Kinder-Heilk. 29, 352–367 (1921). https://doi.org/10.1007/BF02222784
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