Ueber die Heterotopie bzw. Divertikelbildung am Eileiter bei Hühnern

Résumé

• 1. An der Hühnertuba beobachtet man hÄufig FÄlle von Heterotopie bzw. Divertikelbildung der Mukosa (18 pCt. unter 300), welche makroskopisch in Form von Knötchen, und zwar in der Ansatzstelle des Eileitergekröses und des Ligamentum latum oder in der NÄhe davon auftreten.

• 2. Die Entstehung der grössten Mehrzahl von Tubarheterotopie beruht, wie bei der Divertikelbildung, auf der VordrÄngung der Wand an der muskeldefekten oder muskelschwachen Stelle durch die Ausstülpung des Drüsengewebes, welche dadurch zu Stande kommt, dass die physiologische mechanische Wirkung, anders ausgedrückt, Kompression von Seiten der heruntergleitenden Eier auf die angeborene muskelschwache defekte Stelle, Ansatzstelle des Eileitergekröses und Ligamentum latum ausgeübt wird. Es ist aber dabei unleugbar, dass das ausgestülpte Drüsengewebe mehr oder weniger proliferiert. Nur eine ganz kleine Anzahl von Heterotopien lÄsst sich auf die angeborene Keimverirrung zurückführen.

• 3. Demnach ist die Heterotopie hier bei der Hühnertuba zwar nach der Geburt entstanden, aber sie begleitet nicht irgend ein entzündliches Zeichen, wie dies bei der menschlichen Epithelheterotopie der Fall ist. Sie ist auch nicht als Folge der Regeneration der Drüsenepithelien aufzufassen.

• 4. Die Beziehung zwischen der Tubardrüsenheterotopie und der Entstehung von Carcinom in der Bauchhöhle bei Hühnern ist noch nicht nachzuweisen.