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Untersuchungen über Infection mit pyogenen Kokken

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Zeitschrift für Hygiene und Infektionskrankheiten Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung der Ergebnisse

  1. 1.

    Es giebt reine Streptokokken-Infectionen, bei denen im directen Anschluss an einen primären Eiterungsprocess ein echtes Erysipel sich entwickelt; die Streptokokken des Erysipels zeigen dabei denselben Virulenzgrad wie die des Eiterherdes.

  2. 2.

    Es giebt umgekehrt Eiterungsprocesse, welche im Anschluss an ein primäres Erysipel subcutan entstehen und von den gleichen Streptokokken verursacht werden.

  3. 3.

    Erysipel am Kaninchenohr kann durch Streptokokken sehr verschiedener Herkunft (Abscesse, Puerperalfieber, Pleuritis) erzeugt werden, falls die Virulenz der Streptokokken eine geeignete ist.

  4. 4.

    Alle durch Streptokokken bedingten Krankheitsprocesse haben die gemeinsame Neigung, eine stark remittirende (zackige) Temperatur-Curve zu liefern.

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Literatur

  1. Nach einem in der Gesellschaft der Charité-Aerzte am 14. Juni 1894 gehaltenen Vortrage.

  2. Fehleisen, Zur Aetiologie der Eiterung.Arbeiten aus der chirurg. Klinik der Universität Berlin. III. Theil.

  3. Rosenbach,Mikroorganismen bei den Wundinfectionskrankheiten des Menschen. Wiesbaden 1884.

  4. Revue de chirurgie. 1888.

  5. Étude sur l'infection puerpérale, la phlegmatia alba dolens et l'erysipèlc. Paris 1889.

  6. Ueber das Vorkommen von Streptokokken im Blut bei Erysipelas.Münchener medicinische Wochenschrift. 1887.

  7. Vgl. v. Noorden, a. a. O. Ueber das Vorkommen von Streptokokken im Blut bei Erysipelas.Münchener medicinische Wochenschrift. 1887. und Pfuhl,diese Zeitschrift. 1893.

  8. Kurt Müller citirt (Centralblatt für Bakteriologie. Bd. XV. Nr. 19 u. 20): „Nachdem durch Jordan (Langenbeck'sArchiv. Bd. XLII. Hft. 2) die Identität zwischen dem Streptococcus erysipelatis und pyogenes nachgewiesen war ....” Da nun die citirte Arbeit Jordan's nur von Staphylokokken-Infection handelt, kann für die Identität der Streptokokken natürlich nichts dadurch bewiesen werden und das Citat Müller's ist ein irrthümliches.

  9. Langenbeck'sArchiv. Bd. XLII. S. 325.

  10. Vgl.Centralblatt für Bakteriologie. 1894. Bd. XV. S. 901.

  11. Marbaix,Étude sur la virulence des Streptocoques. Extrait de la revue „La Cellule”. 1892.

  12. Diese Zeitschrift. 1893. Bd. XIII.

  13. Diese Zeitschrift. Bd. XVII. S.59.

  14. Beiträge zur pathol. Anatomie u. s. w. von Ziegler und Nauwerck. 1888. Bd. III. S. 359 ff.

  15. Ein ähnlicher Fall wurde schon vorher bei einem Manne beobachtet, der mit milzbrandverdächtiger Infection am Arme aufgenommen wurde. Die bakteriologische Untersuchung ergab auch hier lediglich Streptokokken-Infection. Die inficirte nekrotische Stelle der Haut war sofort vollständig von mir excidirt vorden, worauf Heilung eintrat.

  16. Vgl. die correspondirende Beobachtung indieser Zeitschrift. Bd. XVII. S. 68.

  17. Diese Zeitschrift. 1892. Bd. XII.

  18. Von Straus sind meine Ausführungen über „Tuberculose und Septicämie” (Deutsche medicinische Wochenschrift, 1893) so missverstanden worden, als behaupte ich, die „Streptokokkencurve” beweise bereits das Vorhandensein von lebenden Streptokokken im Blute. Bei genauer Kenntnissnahme meiner Angaben dürfte sich dieser Irrthum leicht aufklären. Ich betone ausdrücklich, dass selbst bei der Obduction nur in einem Theil dieser Fälle (damals 8 von 14) Streptokokken im Kreislauf gefunden wurden. Im lebenden Blute schwer fiebernder Phthisiker konnten dieselben noch viel seltener gefunden werden, wie aus meinen Blutuntersuchungen hervorgeht (diese Zeitschrift, 1894, Bd. XVII).

  19. In der Discussion wurde mir entggengehalten, dass viele Streptokokken-Erkrankungen, namentlich Gesichts-Erysipele, nach der geläufigen Lehrmeinung unter „Febris continua” verlaufen. Dies veranlasste mich, alle im Institut für Infectionskrankheiten beobachteten Erysipelfälle daraufhin durchzusehen. Es fanden sich 35 Fälle, die länger als einen Tag gefiebert hatten. Darunter waren nur 5 Curven von annähernd continuirlichem Typus, während 30 Curven die charakteristische Neigung zu Remissionen mehr oder weniger ausgeprägt zeigten. — Eine Auswahl bezeichnender Curven in verschiedenen Uebergängen von der „Continua” zu der häufigeren „Remittens” ist dieser Abhandlung beigefügt. Ebenso eine Anzahl anderer Curven von Streptokokken-Infectionen, welche die allen gemeinsame Neigung zu erheblichen Remissionen und Elevationen durchblicken lassen. Um jedes Missverständniss auszuschliessen, sei betont, dass die „Streptokokken-Curve” im Sinne Koch's nicht als fester Typus, der etwa die bakteriologische Untersuchung zu ersetzen vermöchte, gelten soll, sondern nur als werthvoller Fingerzeig, namentlich bei Mischinfectionen der Tuberculose.

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Petruschky, J. Untersuchungen über Infection mit pyogenen Kokken. Zeitschr. f. Hygiene. 18, 413–440 (1894). https://doi.org/10.1007/BF02216850

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