Diagnose und Differenzierung von Stenosen und Verschlüssen der Arteria carotis mit der Doppler-Sonographie

Summary

The Doppler examination of the carotid arteries in the neck was compared with the results of the examination of the supratrochlear artery and of the angiographic controls in 76 patients. The results of this study indicate that the insonation of the carotid arteries considerably improves the diagnostic possibilities offered by the examination of the supratrochlear artery alone.

• 1. The reliability of the Doppler examination is improved. The insonation of the carotid arteries of the 76 angiographically controlled patients including stenoses from 50% onward gave only one false-positive and one false-negative result. The percentage of correct diagnoses thereby attained was 97%.

• 2. The insonation of the carotid arteries permits reliable differentiation between stenoses and occlusions. This is not possible by the insonation of the supratrochlear artery alone. There was only one case in which the distinction was wrong.

• 3. The localization of the pathologic process was possible in all cases. These conclusions are only valid for the detection of occlusions and stenoses of more than 50%. Low degree stenoses cannot be detected by this method.

Zusammenfassung

Bei 76 Patienten wurden die Ergebnisse der dopplersonographischen Untersuchungen der Karotiden am Hals mit denen der A. supratrochlearis und mit den angiographischen Kontrollen verglichen. Dabei zeigte sich, daß die direkte selektive Beschallung der Aa. carotis communis, interna und externa am Hals eine wesentliche Verbesserung gegenüber der indirekten Untersuchung nur der A. supratrochlearis erreicht. Diese läßt sich in drei Punkten zusammenfassen:

• 1. Die Häufigkeit falsch-positiver und falsch-negativer Befunde ist deutlich geringer als an der A. supratrochlearis. Von 76 angiographisch kontrollierten Fällen wurden bei der Untersuchung der Karotiden am Hals jeweils nur ein falsch-negativer und ein falsch-positiver Befund erhoben. Damit wird die diagnostische Zuverlässigkeit auf 97% erhöht. In diesem Kollektiv sind auch die mittelgradigen Stenosen (50% Lumeneinengung) enthalten.

• 2. Die Beschallung der Karotiden erlaubt die zuverlässige Differenzierung zwischen Stenose und Verschluß. Nur in einem Fall war diese nicht richtig. Durch Untersuchung der A. supratrochlearis allein ist diese Unterscheidung nicht möglich.

• 3. Die Lokalisation der Strömungsbehinderung gelang in allen Fällen. Diese Aussagen beziehen sich nur auf die Erfassung von Verschlüssen und mittel-bis höhergradigen Stenosen. Für die zuverlässige Diagnostik geringerer Stenosen (<50% Lumeneinengung) ist die Methode ungeeignet.