Zusammenfassung
Im Serum klinisch gesunder Männer und bei klinisch gesunden Frauen im Menstruationsintervall finden sich keine Anthracocidine.
Das Serum klinisch gesunder Frauen enthält während der Menstruation bactericide Stoffe gegen Milzbrandbacillen, die nach 14 Tagen wieder verschwunden sind.
Im Nabelvenenblut gesunder Neugeborener finden sich Bactericidine gegen Milzbrand- und Typhusbacillen.
Sera von klinisch kranken Menschen enthalten sehr reichliche Anthracocidine, und zwar bei fieberhaft akuten und chronischen Infektionskrankheiten; bei Infektionskrankheiten ohne Fieber (chronische Tuberkulose, Lues, Rheumatismus); bei Bluterkrankungen; bei chronischen Krankheiten mit Organveränderungen, wie Lebererkrankungen, Herz- und Gefäßerkrankungen und chronischen Nierenerkrankungen; bei schweren Verletzungen und Operationen mit schweren Vernarbungs-prozessen.
Die Therapie kann die Bildung von Anthracocidinen steigern, sie kann sie jedoch bei zu großen Dosen zum Verschwinden bringen. Ebenso scheint das Zusammentreffen von verschiedenen schweren Organerkrankungen zu wirken (Arndt-Schulzsches Gesetz?).
50 Sera töteten Milzbrand- und Typhusbacillen ab.
Literaturverzeichnis
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Pfeiler, Otto, Über den Einfluß intravenöser Protein körperzufuhr auf die Bactericidie des Normalserums. Dr. Dissertation. München 1922. R. Oldenbourg.
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Dresel, E.G., Keller, W. Bakterientötende Kräfte im Serum von Gesunden und Kranken. Zeitschr. f. Hygiene. 97, 151–161 (1922). https://doi.org/10.1007/BF02200524
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02200524