Zusammenfassung
Zunächst wird an Hand der einschlägigen Literatur gezeigt, daß schon seit 1890 Hefe mit Erfolg als Fleischersatzstoff für bakteriologische Nährböden benutzt wurde. Seit dem Aufkommen von Hefeextrakten besserten sich die Resultate. Von manchen Autoren wurde darauf hingewiesen, daß den Hefeextraktnährmedien keineswegs der Makel des “Ersatz”stoffes anhafte, sondern daß diese Nährsubstrate den Fleischwassernährböden teilweise sogar überlegen seien. Dennoch bürgerten sich die Hefeextraktnährmedien bisher in der praktischen Bakteriologie der Medizinaluntersuchungsämter noch nicht ein. Wir fühlten uns auf Grund dieser Tatsache veranlaßt, von uns aus nochmals eingehend die Brauchbarkeit der Hefeextraktmedien in der diagnostischen Bakteriologie experimentell nachzuprüfen und kamen zu folgendem Resultat:
Die Benutzung von Hefeextraktnährmedien in der Bakteriologie bietet gegenüber Fleischwassernährmedien nur Vorteile, die sich nicht nur auf Beschaffungs- und Kostenfragen erstrecken, sondern auch auf die Technik der Nährbodenherstellung und auf die quantitativen und qualitativen Leistungen aller üblichen Nährsubstrate.
Einer besonders eingehenden Untersuchung wurde der H.E.S unterworfen. Zu Kontrollversuchen diente das speziell für bakteriologische Zwecke hergestellte Präparat “Bacteriozym” der Firma Blaes.
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Werner, W., Germans, W. Über die Vorteile der Verwendung von Hefeextrakten an Stelle von Fleisch zur Herstellung von Bakteriennährböden. Zeitschr. f. Hygiene. 130, 133–156 (1949). https://doi.org/10.1007/BF02184540
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