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Untersuchungen über das Versagen der Chloreinwirkung und über das Auftreten von Chlorphenol auf Wasserwerken des Ruhrgebiets

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Zeitschrift für Hygiene und Infektionskrankheiten Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Vorgänge in der Trinkwasserversorgung, wie sie während des Kälteeinbruchs 1938/39 eingetreten waren, sind geeignet, sowohl den Techniker als auch den Hygieniker vor schwierige Fragen zu stellen, die jedoch auf Grund der langjährigen Erfahrung und der uns zur Verfügung stehenden Hilfsmittel gelöst werden können. Wie gezeigt wurde, konnte durch rechtzeitiges Eingreifen die bedenkliche Lage in der Trinkwasserversorgung, die sich auch auf andere Wasserwerke des Ruhrgebietes katastrophal auszudehnen drohte, schnell gebannt werden. Der stark auftretende Chlorphenolgeschmack und-geruch mußte zwar mit Rücksicht auf eine einwandfreie bakteriologische Beschaffenheit des Trinkwassers in Kauf genommen werden, denn es kam in erster Linie zunächst darauf an, den Gefahren, die sich aus der geschilderten Situation in volksgesundheitlicher Hinsicht hätten ergeben können, ohne Rücksicht auf technische und ästhetische Fragen zu begegnen. Um in Zukunft die Sicherung einer hygienisch einwandfreien Wasserversorgung in der Hand zu haben, müssen vom Hygieniker folgende Richtlinien gefordert werden:

  1. 1.

    Ständige bakteriologische und chemische Kontrolle sowohl des Rohwassers als auch des Trinkwassers,

  2. 2.

    stärkere Beachtung der klimatischen Verhältnisse, wie Luft- und Wassertemperatur sowohl beim Rohwasser als auch beim Reinwasser,

  3. 3.

    Dauerchlorung wegen der variierenden Beschaffenheit des Wassers,

  4. 4.

    Beachtung eines ausreichenden Chlorüberschusses von 0,1 mgl sowie dauernde Beachtung des Chlorbindungsvermögens des Wassers,

  5. 5.

    Aufstellung der Chlorapparaturen in heizbaren Räumen und Anwärmung des Mischwassers bei Frostgefahr,

  6. 6.

    Reinhaltung der Ruhr, insbesondere Fernhaltung phenolhaltiger Abwässer sowie

  7. 7.

    Schaffung genügend großer Anreicherungsfilterflächen, um bei geringerer Wasserführung der Ruhr eine möglichst geringe Absenkung des Grundwassers und eine gesunde Filtergeschwindigkeit zu sichern.

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Aus dem Hygienischen Institut des Ruhrgebiets zu Gelsenkirchen. Direktor: Prof. Dr. med. et phil.M. Gundel.

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Gundel, M., Gawrosch, F. Untersuchungen über das Versagen der Chloreinwirkung und über das Auftreten von Chlorphenol auf Wasserwerken des Ruhrgebiets. Zeitschr. f. Hygiene. 123, 649–659 (1942). https://doi.org/10.1007/BF02181225

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF02181225

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